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Bürgerforum in Ensch: Emotionale Diskussion um die Darstellungen in den Hochwassergefahrenkarten

27.10. 2021 — Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurde deutlich, dass in Ensch Diskussions- und Informationsbedarf seitens der Bürgerinnen und Bürger besteht, so fanden sich am gestrigen Abend rund 30 Interessierte im Bürgerhaus in Ensch ein.

Bereits während des Vortrags seitens des projektbeauftragten Planungsbüros Hömme kam es zu ersten Diskussionen und vehementen Nachfragen, die sich hauptsächlich auf das Moselhochwasser und die entsprechend festgesetzten Überschwemmungsbereiche bezogen. Auch nach Erläuterung der Tatsache, dass die Darstellungen in den Hochwassergefahrenkarten (hier einsehbar) fehlerhaft sind, und Ensch nicht wie dargestellt bereits bei einem 10-jährlichen Hochwasserereignis überflutet sein wird, aufgrund des Straßendammes und und der schließbaren Toranlage, blieben die Debatten hitzig. Die falsche Darstellung in den Karten wurde bereits im Vorfeld mit der SGD Nord besprochen und die entsprechende Notwendigkeit der Richtigstellung forciert. Ein weiterer Themenschwerpunkt bezog sich auf die aktualisierten Ausweisungen der Überschwemmungsflächen, im Konkreten für ein HQ100-Ereignis, sodass nun auch Grundstücke in gefährdeten Bereichen liegen, die bei der ursprünglichen Festsetzung der überflutungsgefährdeten Bereiche noch nicht betroffen sein sollten. In diesem Zusammenhang ist auf zwei Dinge hinzuweisen: bei Hochwasserereignissen handelt es sich um naturgegebene Phänomene, deren Ausmaße sich, nicht zuletzt aufgrund der Klimaveränderungen und -folgen, stetig wandeln und auch in Zukunft variieren werden. Wohingegen den Hochwassergefahrenkarten statistische Berechnungen zugrunde liegen, mithilfe derer zwar Tendenzen festgestellt, aber nicht in jedem Fall das letztliche Ausmaß von Hochwasser- oder anderen Überschwemmungsereignissen wiedergegeben werden können. Diese Tatsachen bedingen wiederum, dass die gesetzlich ausgewiesenen Überschwemmungsflächen auch in Zukunft angepasst werden müssen, um die (künftigen) Moselanlieger über die derzeitigen Erkenntnisse zur Gefahrenlage zu informieren. Die aktive Information ist in Ensch, Berichten zufolge, nicht erfolgt. Dies ist im weiteren Projektverlauf zu prüfen und insbesondere im Hinblick auf eine verbesserte Kommunikation der Gefahrenlagen in Zukunft in Abstimmung mit der Verbandsgemeinde zu thematisieren. 

Tatsache ist jedoch, dass sich die Bürgerinnen und Bürger aus Ensch, wie auch aus allen anderen Moselgemeinden, der Gefährdung bewusst sind bzw. werden, um entsprechende Vorkehrungen der Privaten Eigenvorsorge ergreifen zu können. Die zunehmenden Berichterstattungen über jüngste Extremwetterlagen und Hochwasserereignisse, deren Ausmaße die Vorstellungskraft jedes Einzelnen und auch die Aussagekraft statistischer Berechnungen und Darstellungen übersteigen, zeigen, dass sich alle mit der Thematik auseinandersetzen müssen, um sich und sein Hab und Gut bestmöglich zu schützen. So war auch die Private Eigenvorsorge Thema des Bürgerforums und entsprechende Möglichkeiten und Pflichten wurden erläutert. Weiterführende Informationen sind hier einsehbar.

Die Fragen und Anmerkungen seitens der Bürgerschaft wurden alle erfasst, protokolliert und sollen im weiteren Projektverlauf mit den jeweiligen Zuständigkeiten bearbeitet bzw. geklärt werden.