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Weniger Bodenrosion für weniger Schlamm im Ort: Workshop Landwirtschaft und Forst gestartet

29.01. 2020 — Nach insgesamt vier Bürgerworkshops sowie einem gesonderten für Gewerbe- und Industriebetriebe, stand nun noch ein weiterer Workshop zur Erstellung des Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzeptes für die Stadt Wittlich aus.

Wie zu Projektbeginn angekündigt, sollen auch die Landwirtschaft und Forst aktiv in die Entwicklung von Maßnahmen zur Vorsorge eingebunden werden. Das Augenmerk liegt dabei in Maßnahmen, die zur Förderung der Wasserspeicherung des Bodens sowie insbesondere zur Reduzierung der Erosionsgefährdung geeignet und auf den für die bebauten Ortslagen kritischen Flächen umgesetzt werden können. Gemeinsam mit den im Stadtgebiet wirtschaftenden Landwirten sowie Vertretern des Forsts sollen wirksame Maßnahmen und Möglichkeiten gefunden, besprochen und abgestimmt werden, sodass sie den bereits bestehenden Maßnahmenkatalog, der Maßnahmen für weitere Zuständige wie Stadt, Stadtwerke, Straßenbaulastträger und Gewässerunterhaltungspflichtige enthält, sinnvoll ergänzen. 

Eingeladen zu einem ersten Workshop, dem diverse Ortsbegehungen mit den Landwirten folgen sollen, hatte die Stadt Wittlich, in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, dem DLR Eifel und dem Planungsbüro Hömme. Bürgermeister Joachim Rodenkirch begrüßte die geladenen Gäste und eröffnete die Veranstaltung als Gastgeber. Mehr als 20 Landwirte und Vertreter des Forsts waren der Einladung gefolgt, um über die bisherige Erarbeitung des Konzeptes und die Auswirkungen von Starkregenereignissen auf die Bewirtschaftung der Flächen und die Erosionsgefährdung informiert zu werden sowie einen Überblick zu erhalten, welche Maßnahmen möglich sind, um bspw. den Bodenabtrag in die Ortslagen zu vermeiden. Neben Vertretern der Stadt und der Stadtwerke, waren auch Vertreter des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord sowie des Informations- und Beratungszentrums Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz geladen. Auch sie betonten die besondere Notwendigkeit, dass auch die großen Flächennutzer Forst und Landwirtschaft nach ihren Möglichkeiten zur Verbesserung der Starkregenvorsorge beitragen sollten. Herausgestellt wurde aber auch, dass nicht die Landwirtschaft allein verantwortlich ist für die durch Starkregen entstehenden Schäden in den Ortslagen und entsprechend auch nicht alleine die Problematik lösen kann und muss. Dies verdeutlicht der bereits bestehende Maßnahmenkatalog, der bereits rund 60 Maßnahmen für andere Zuständige enthält. Dennoch sollen unter Beratung des durch die Landwirtschaftskammer bestellten Gutachters Dr. Schulte-Karring, gemeinsam mit den Landwirten, bei Ortsbegehungen Möglichkeiten diskutiert werden, wie bestehende Prozesse und Bearbeitungsweisen im Sinne der Starkregenvorsorge umgestellt werden können.

Die anwesenden Landwirte und Landwirtinnen signalisierten ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an den Ortsbegehungen und zur ergebnisoffenen Diskussion, um gemeinsam nach Möglichkeiten zur Verbesserung zu suchen. Angemerkt wurde aber auch, dass Umstellungen im Arbeitsablauf und der Bearbeitungsweise der Flächen unter Umständen mit Einbußen einhergehen, für die ein Ausgleich hilfreich wäre. Auch das Land und die zuständigen Fachbehörden sollten diesbezüglich weiter an Lösungen arbeiten.

Zeitnah sollen Termine für die Ortsbegehungen abgestimmt und bekannt gemacht sowie dazu eingeladen werden.