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Rundumschlag in Zemmer: von Zemmer über Daufenbach nach Schleidweiler und Rodt

04.11. 2019 — Am 31. Oktober 2019 wurde die OG Zemmer im Rahmen einer Ortsbegehung genau unter die Lupe genommen. Gegenstand des Termins waren sowohl die Gewässer selbst, in verrohrter sowie offener Form, als auch beobachtete Abflusskonzentrationen bzw. Tiefenlinien, die sich bei vergangenen Starkregenereignissen als stark wasserführend herausgestellt haben.

Ortsbürgermeister Edgar Schmitt und Michael Rausch, Sachgebietsleiter Tiefbau der Verbandsgemeinde Trier-Land, sowie Vertreter der Feuerwehr und der Ortsbeiräte führten das Planungsbüro Hömme durch die Ortslagen, um die bekannten Gefahrenstellen gemeinsam vor Ort zu erläutern und Potenziale hinsichtlich einer Entschärfung der entsprechenden Risikobereiche festzuhalten.

In Zemmer wurde u.a. der Grundsgraben bzw. dessen Verrohrungsbeginn hinter dem Bürgerhaus aufgesucht. Dieser führt bei starken Niederschlägen erheblich viel Treibgut mit sich, wovon ein erhöhtes Gefährdungspotenzial für den Durchlass und somit für die umliegende Bebauung ausgeht. Zusätzlich erhöht wird dieses Potenzial durch den zuvor stark eingeengten Bachlauf in südlicher Ortsrandlage. Hier gilt es im weiteren Projektverlauf zu prüfen, inwiefern dem Grundsgraben mehr Raum gegeben werden kann, um sein Abflussvolumen zu fördern und ein unkontrolliertes Ausufern des Gewässers zu vermeiden. Des Weiteren wurde auf die notwendige Sensibilisierung direkter Gewässeranlieger hingewiesen. Hier wurde die Option einer öffentlichen Gewässerbegehung angemerkt, die zur diesbezüglichen Bewusstseinsbildung beitragen soll.

Für die Mülchenstraße wurden im Ereignisfall zwei Quellen, aus südöstlicher Richtung kommend, zum Verhängnis. Hier schaffte es die Verrohrung nicht mehr die ankommenden Wassermassen aufzunehmen und wurde überströmt. Das Einlassbauwerk wurde als optimierungswürdig festgehalten. In diesem Zusammenhang schauten sich die Teilnehmer auch die Situation in Ortsrandlage an, um erste Vorschläge aufzunehmen, die darauf abzielen, das Risiko bereits vor Eintritt in den bebauten Bereich zu reduzieren, indem beispielsweise vorhandene Freiflächen als Retentionsflächen ertüchtigt werden. Unter anderem diese Option der Vorsorge soll im Rahmen des Konzepts geprüft werden.

Des Weiteren wurden in Zemmer u.a. folgende Gefährdungslagen bzw. Beobachtungen aufgenommen:

  • erhöhtes Gefahrenpotenzial für die Bewohner der Kreuzfelderstraße durch intensiven Oberflächenabfluss über die angrenzenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • stark wasserführende Heidweilerstraße und erhöhtes Risiko eines konzentrierten Oberflächenabflusses durch Art und Weise der landwirtschaftlichen Nutzung der an die Bebauung angrenzenden Flächen

Eine Station in Daufenbach war das Dorfgemeinschaftshaus, welches in der Vergangenheit bereits einige Male durch den Oberflächenabfluss vom darüber liegenden Wirtschaftsweg betroffen war. An dieser Stelle gilt es zu prüfen, wie das Wasser schnell und möglichst schadarm dem Grundsgraben zugeführt werden kann. Zum einen wurde die Option festgehalten, den Zaun am Brückenbauwerk von unten einzukürzen, sodass dieser kein Hindernis für den Abfluss in das Gewässer darstellt. Zum anderen erfolgte der Hinweis auf die notwendige Unterhaltung des Bachlaufes. Diese Anhaltspunkte gilt es im weiteren Projektverlauf zu konkretisieren. 

Weitere zu berücksichtigende Bereiche Daufenbachs waren u.a.

  • der Zustand des Durchlassbauwerks auf Höhe des Bahnhofs
  • wasserführender Wirtschaftsweg inklusive Schlammeintrag auf der L 43 im Mühlenflürchen und
  • der ausbaufähige Unterhaltungszustand des Höldbaches auf Höhe der Mühlenberg-Straße

In Schleidweiler wurden die Teilnehmer zur Sonnenberg-Straße geführt, zum dortigen Einlassbauwerk des Kepplingsgraben. Es erfolgten erste Anmerkungen hinsichtlich einer technischen Überarbeitung des Durchlasses und es konnten erste Vorschläge festgehalten werden, wie das Wasser vom oberhalb angrenzenden Wirtschaftsweg grundsätzlich besser Richtung Graben geführt werden könnte. Diese Ideen werden im Rahmen der Konzepterstellung auf ihre Umsetzbarkeit geprüft, um anschließend konkrete Angaben diesbezüglich festhalten zu können. Weiter oberhalb wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um den Oberflächenabfluss des Sonnenberges Richtung Graben zu lenken, indem man im Wirtschaftsweg eine Mulde angelegt hat, die das Wasser in die entsprechende Richtung leiten soll. Auch hier wurden Hinweise festgehalten, wie diese funktionaler gestaltet werden kann, um eine effizientere Wasserführung Richtung Graben erzielen zu können.

Die Ortsvorsteherin verwies u.a. auf folgende weitere Gefährdungslagen in Schleidweiler:

  • wasserführende Häusergasse; die für das kommende Jahr angedachten Straßenbauvorhaben können zu einer Entschärfung der Problemsituation beitragen
  • Durchlassbauwerk bzw. Oberflächenabfluss im Bereich Bonnertsgraben
  • Schanzstraße und angrenzende, wasserführende Wirtschaftswege