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Eine grundsätzlich erhöhte Gefährdung der bebauten Ortslage Mülheims durch die innerörtlichen Gewässer ergibt sich durch die sehr großen Einzugsgebiete des Frohnbaches und insbesondere des Veldenzer Baches. Der Wehrführer André Falke berichtete von einem Ereignis, bei dem es an den Durchlass- und Brückenbauwerken entlang des Veldenzer Baches knapp wurde. Entscheidend war hier nicht die innerörtliche Niederschlagsmenge, sondern die Beaufschlagung des Gewässers im Einzugsgebiet, südlich der Ortslage, die zu einer massiven Wasserführung innerorts führte. Besichtigt wurden hier u.a. das Durchlassbauwerk an der Hauptstraße und das Brückenbauwerk bei der Feuerwehr. Bei ersterem verwies das Planungsbüro auf die hydraulischen Defizite bzw. Optimierungspotenziale, die den vorangehenden Gewässerabschnitt betreffen. Diese Anhaltspunkte gilt es nun im weiteren Projektverlauf zu überprüfen, um die Kapazität des Bachlaufes, der vor dem Durchlass verhältnismäßig beengt ist, zu erhöhen, sodass das Gefahrenpotenzial bei Starkregen möglichst gering gehalten werden kann. Ein weiterer neuralgischer Punkt stellt die Brücke an der Bergfried-Straße dar, da bei Bachhochwasser und im Falle eines Rückstaus an diesem Bauwerk ein erhebliche Gefährdung der Feuerwehr resultiert, da diese tiefer als die Straße liegt und somit im Ereignisfall eingestaut werden könnte. Auch hier konnte seitens des Büros eine Option dargestellt werden, die zur Entlastung dieser Situation beitragen könnte. Grundsätzlich wichtig ist jedoch die Unterhaltung des Gewässerlaufs. Insbesondere für den innerörtlichen Verlauf ist es für einen möglichst schadarmen Hochwasserabfluss elementar, dass keine Vegetation in den Bachlauf hineinragt, welche bei zusätzlicher Beaufschlagung des Gewässers zu Verklausungen im Bachbett und infolge zum Wasserübertritt führen kann. In diesem Zusammenhang sind auch Gewässeranlieger angehalten ihre Grundstücksgrenzen zum Bach hin und insbesondere die Böschungskante von abtriebsgefährdetem Material freizuhalten, dies gilt auch für Grünschnitt, da dieser bei erhöhter Wasserführung mitgerissen werden und die nachfolgenden Engstellen zusetzen kann.
Aber der Starkregen macht sich nicht nur in der erhöhten Wasserführung der Gewässer bemerkbar, sondern geht auch mit einem massiven Starkregenabfluss fernab der Bachläufe einher. Besonders problematisch ist dieser im Bereich der Veldenzer Straße. Die Weinbergsflächen in südlicher Ortsrandlage entwässern hier auf die K88 und der Abfluss wird im weiteren Verlauf über die Veldenzer Straße ins Ortsinnere geleitet. Teilweise wird der Abfluss über die Straße „Im Brühl“ in Richtung der Straße „Mühlenweg abgeleitet. Da das Kanalnetz bei derartigen Wassermengen keine Rolle mehr spielt, ist es aus Sicht der Starkregenvorsorge sinnvoll sogenannte Notabflusswege zu berücksichtigen. Die entsprechenden Möglichkeiten im Falle Mülheims gilt es nun im weiteren Projektverlauf zu prüfen.
Weitere Inhalte der Ortsbegehung bezogen sich u.a. auf:
- Starkregenabfluss in der Straße „Bergweg“ / Entwässerung der L 158 / Entwässerung der Feldwege
- Kanalrückstauproblematik in der Kirchstraße
- gerichteter Starkregenabfluss im Umfeld des Gewerbegebiets
Die Erkenntnisse der Ortsbegehung werden im weiteren Projektverlauf, sobald es die geltenden Richtlinien zur Eindämmung der Corona-Pandemie zulassen, im Rahmen des noch ausstehenden Bürgerforums mittels der Erfahrungen der BewohnerInnen Mülheims erweitert und ergänzt, um im Anschluss adäquate Maßnahmenvorschläge konzipieren zu können. Ein entsprechender Nachholtermin wird zu gegebenem Zeitpunkt bekanntgegeben.