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Ortsbegehung Mehring: Kontrolle der Entwässerungseinrichtungen maßgeblich für einen schadarmen Abfluss

05.05. 2020 — Am gestrigen Nachmittag trafen sich Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft des laufenden Flurbereinigungsverfahrens und Vertreter der Ortsgemeinde, u.a. Hans Peter Reis und Gerhard Philippi sowie das projektbegleitende Planungsbüro zur Ortsbegehung in Mehring, um erste bekannte Problemlagen aufzunehmen, welche sich bei vergangenen intensiven Niederschlagsereignissen bereits als kritisch erwiesen haben.

Mit der Ortsbegehung wurde der erste Schritt hinsichtlich einer umfassenden Datenerfassung, basierend auf realen Erfahrungswerten, für die Ortsgemeinde Mehring getätigt. Im weiteren Projektverlauf, sofern es die coronabedingten Umstände zulassen, sollen diese Erkenntnisse mit den Bürgerinnen und Bürgern erläutert, diskutiert und anhand individueller Erfahrungsberichte ergänzt werden. Der Nachholtermin des Bürgerworkshops wird zu gegebenem Zeitpunkt veröffentlicht.

Zeitlich gesehen nahmen die Teilnehmer der Ortsbegehung Bezug zum Unwetterereignis von 1979, zum Hochwasser von 1993 und 1995 sowie zu jüngeren Vorfällen intensiver Niederschläge der vergangenen 20 Jahre, welche erste Anhaltspunkte hinsichtlich der Gefahrenlagen Mehrings lieferten. Aufgrund der mäßigen Betroffenheit Mehrings (der jüngsten Vergangenheit), welche auf die vergleichsweise geringen Niederschlagsdimensionen zurückzuführen ist, ist es essentiell den Fall eines klassischen Starkregenereignisses zu berücksichtigen und vor diesem Hintergrund die sich bereits als kritisch bewiesenen Punkte zu betrachten. Der Fokus der Teilnehmer war dementsprechend nicht ausschließlich auf vergangene Probleme gerichtet, sondern auch auf die „Was wäre wenn…“-Frage. Hinsichtlich dieser Schwerpunktsetzung kann das laufende Flurbereinigungsverfahren Blattenberg für die Ortslage von Vorteil sein, da hier Handlungsoptionen im Sinne der Starkregenvorsorge bestehen, die maßgebend zur Entschärfung der Gefährdung der Bebauung Mehrings beitragen können.

Darüber hinaus wurde bei dem gestrigen Termin ein dringender Handlungsbedarf hinsichtlich einer allumfassenden Kontrolle der (innerörtlichen) Entwässerungsanlagen (Entwässerungsrinnen und Einlassbauwerke) festgestellt. Diese sind im derzeitigen Zustand in ihrer Funktionsfähigkeit maßgeblich beeinträchtigt. Insbesondere der innerörtliche Gewässerabschnitt des Carelbaches, entlang der Bornstraße ist stark zugewuchert, Totholz wurde am, teilweise im Bachlauf gesichtet, ein Durchlass ist kaum erkennbar und das Einlassbauwerk ist versandet und würde im Ereignisfall einen schnellen, ungehinderten Abfluss erschweren, könnte zu einem Rückstau führen, welcher weitreichende Konsequenzen zur Folge hätte. Eine Sedimentation wurde darüber hinaus in nahezu allen Einlassbauwerken der Entwässerungsrinnen aus dem Außengebiet, entlang des Wirtschaftsweges Am Rebenhang festgestellt. 

Für einen innerörtlichen Starkregenabfluss ist die Deierbachstraße bekannt, welcher seinen Ursprung in der Steinkaul hat, da sich eben hier ein Rost zur Verrohrung unmittelbar mit mitgeschwemmtem Material zusetzt und der Abfluss infolgedessen zur Deierbachstraße weitergeleitet wird.

Eine weitere bekannte Problemlage, die nun behoben werden soll und für die bereits konkrete Planungen vorliegen, existiert bei der Bachverrohrung des Mehringer Mühlenbaches, oberhalb des Weinguts Schroeder. 

Außerdem wurden die Abflusskonzentrationen, welche auf den Mehringer Ortsteil Lörsch zielen, nachskizziert, um auch dessen Gefahrenlage zu erfassen.