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Ortsbegehung Maring-Noviand: Flurbereinigung als Chance für die Starkregenvorsorge

08.03. 2021 — Am vergangenen Freitag stand die Ortsbegehung in Maring-Noviand an. Bei dem ersten Vor-Ort-Termin waren sowohl die Feuerwehr und der DLR vertreten, als auch der Ortsbürgermeister Klaus Becker sowie Vertreter des Gemeinderats. Gemeinsam wurden bekannte Gefahrenpunkte begangen, die bei vergangenen Hochwasser- und Starkregenereignissen bereits auffällig wurden.

Einer der ersten Begehungspunkte beinhaltete den Oestelbach, der Noviand in westlicher Ortsrandlage quert. Zum einen wurde von den örtlichen Vertretern auf das Treibgut als gefährdender Faktor für den Hochwasserabfluss hingewiesen und zum anderen wurden einzelne neuralgische Punkte entlang des Bachlaufs besichtigt, die über ein besonderes Schadenspotenzial für die bebaute Ortslage verfügen, beispielsweise der Brückendurchlass an der Bernkasteler Straße. Im Hochwasserfall trat das Gewässer bereits im Vorfeld zum Durchlass über die Ufer, sodass direkte Anlieger zu Schaden kamen. An dieser Stelle konnten seitens des projektbeauftragten Planungsbüros bereits erste Ideen zur Entschärfung der Problemlage geäußert werden. Hierbei war der Umstand entscheidend, dass sich der Abflusskorridor zum Durchlass hin stark verengt und fast schon trichterförmig auf diesen zuläuft. Dies birgt ein hohes Rückstaupotenzial, unabhängig von der Leistungskapazität des Durchlassbauwerks. Neben entsprechenden Anpassungen, die das Bachbett betreffen, ist es dennoch seitens der bereits betroffenen Anlieger notwendig, sich mit den Möglichkeiten der Eigenvorsorge auseinanderzusetzen, um das Objekt weiter zu schützen. In diesem Zusammenhang spielen auch private Materiallagerungen, Schuppen und Stege im unmittelbaren Gewässerumfeld eine wichtige Rolle (entlang des gesamten Gewässerlaufes),- diese können nämlich im Hochwasserfall abgetragen werden, den nächsten Durchlass zusetzen und somit den notwendigen Abfluss verhindern. Auf diese Thematik soll auch im Rahmen des noch ausstehenden Bürgerforums eingegangen werden.

Weitere Umsetzungsmöglichkeiten der Starkregenvorsorge ergeben sich grundsätzlich bei der Planung und Erschließung von Neubaugebieten. So auch im Fall des Neubaugebietes „Römerkelter“. Hier bietet es sich im besonderen Maße an, Vorsorge zu betreiben, und das Wissen über diffuse Abflusskonzentrationen, die über den Hang in Richtung des Bebauungsriegels geleitet werden, zu nutzen, um das Schadenspotenzial für die Anlieger möglichst gering zu halten. Eine Option bieten sogenannte Abflusskorridore, die zwischen den Grundstücken freigehalten werden, um den Abfluss (im Notfall) möglichst schadarm in Richtung des Oestelbaches abzuleiten.

Weitere Inhalte der Ortsbegehung bezogen sich u.a. auf:

  • den Mühlengraben und die Klostermühle Siebenborn
  • die Weingartenstraße, welche bei Starkregen massiv mit dem Oberflächenabfluss der Weinberge beaufschlagt wird

Vor dem Hintergrund des zuletzt genannten Punktes wird eine weitere Begehung mit dem DLR stattfinden, bei der Aspekte der Flurbereinigung im Detail erläutert und mögliche Synergien zur Starkregenvorsorge identifiziert werden sollen, die es im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens umzusetzen gilt.