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Ortsbegehung Lösnich: Trotz überschaubarer Erfahrungswerte Schadenspotenziale für den Starkregenfall aufgedeckt

15.04. 2021 — Am 14. April wurde die Ortsgemeinde Lösnich vor dem Hintergrund der Hochwasser- und Starkregenproblematik unter die Lupe genommen. Hierfür führten der Ortsbürgermeister Rainer Simon und zwei weitere örtliche Vertreter durch die im Südwesten angrenzenden Hanglagen sowie durch die Ortslage selbst, um sich mithilfe des projektbeauftragten Planungsbüros ein Bild von den Schwachstellen zu machen, die bei Starkregen Auswirkungen für die Bebauung Lösnichs mit sich bringen können.

Thema war u.a. der Böngertsbach, welcher im Oberlauf als naturnahes Gewässer durch bewaldetes Gebiet verläuft und der aufgrund dessen im Starkregenfall ausreichend Rückhaltevolumen bietet, um die Hochwasserspitzen, die in Richtung der Ortslage geleitet werden, zu entschärfen. Jedoch wurde im weiteren Verlauf des Bachlaufes ein Auffangbecken besichtigt, welches sich in einem unzureichenden Unterhaltungszustand befindet und im Ereignisfall ein hohes Risiko für den weiteren Abfluss darstellt. Hier gilt es im weiteren Projektverlauf die Zuständigkeiten zu klären, dem Unterhaltungsbedarf nachzukommen und die Funktionsfähigkeit der Anlage wiederherzustellen. Darüber hinaus bestehen Verbesserungspotenziale hinsichtlich der Unterhaltung vor den Durchlassbauwerken entlang des Gewässers. Ähnlich wie in Erden ist hier, im Hinblick auf eine erhöhte Beaufschlagung des Gewässers bei Starkregen, die Freihaltung der Durchlässe sowie die Gewässerabschnitte davor und danach, unerlässlich, um einen möglichst schadarmen Hochwasserablauf zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist die Zugänglichkeit zum Gewässer dringend erforderlich, sodass ggf. Vereinbarungen mit privaten Flächeneigentümern geschlossen werden sollten, um eine ordnungsgemäße Unterhaltung des Gewässerlaufs sicherzustellen.

Ein innerörtliches Gefährdungspotenzial ergibt sich durch die Straßen- und Wegentwässerung, die unter den Hangflächen verrohrt in Richtung der Ortslage geführt wird, vor dem Spielplatz im Umfeld des Neubaugebietes kurz offen läuft und dann verrohrt. Die Entwässerung könnte im Starkregenfall bereits am Wegedurchlass oberhalb versagen, sodass das Wasser unkontrolliert abfließen würde. Spätestens an der Verrohrung vor dem Spielplatz ist es wahrscheinlich, dass die ankommenden Wassermengen die Kapazität des Einlassbauwerks übersteigen und der daraus resultierende Rückstau mit einem oberflächlichen Abfluss in Richtung Bebauung einhergehen könnte. Diesbezüglich konnten bereits erste Optimierungsmöglichkeiten besprochen werden, die zur Entschärfung der Problemlage beitragen und die Situation im Starkregenfall möglichst lange funktionstüchtig erhalten können.

Weitere Inhalte der Ortsbegehung bezogen sich u.a. auf:

  • die stark wasserführende Straße „Auf’m Witten“
  • das westlich an die Ortslage angrenzende (namenlose) Gewässer, welches im Zuge des Ausbaus der Bundesstraße renaturiert wurde

Das Bürgerforum kann leider aufgrund der derzeitigen Bedingungen nicht stattfinden. Ein Nachholtermin wird zu gegebenem Zeitpunkt bekanntgegeben.