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Ortsbegehung Kirchweiler: Rückhaltepotenziale ausbauen

08.05. 2020 — Am gestrigen Vormittag fand zur Sichtung der einzelnen Gefahrenpunkte und in Vorbereitung des noch ausstehenden Bürgerworkshops die Ortsbegehung in Kirchweiler statt.

Der Kreis der Ortskundigen, mit welchem das projektbeauftragte Büro Hömme eine detaillierte Bestandsaufnahme vor Ort durchführte, setzte sich aus dem Ortsbürgermeister Rainer Berlingen, einem Gemeindearbeiter, zwei Mitgliedern des Gemeinderats und einem Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr zusammen. 

Ein Anliegen war zunächst einmal zu eruieren, wo Oberflächen- bzw. Starkregenabfluss entsteht und an welcher Stelle die bebaute Ortslage hiervon betroffen ist. Ein zeitlicher Bezugspunkt stellte hierbei vor allem das Ereignis  von 2016 dar.  

Ein Problempunkt wird für die Entwässerung der L 28 und der oberhalb angrenzenden Flächen berichtet, welche von hinten (im Versagensfall der hierfür vorgesehenen Einrichtungen) in Richtung des Bebauungsriegels der Hauptstraße weitergeleitet wird. Eine Ursache sehen die Anwesenden u.a. im (Unterhaltungs-) Zustand des Enwässerungsgrabens. Elementar ist hier, dass dieser auch von Grünschnitt freizuhalten ist, sodass der Abfluss weitestgehend ungehindert im Graben geführt werden kann und es nicht zum Übertritt des Wassers in Richtung der Bebauung kommt. Darüber hinaus wurde auf einen Abschnitt des Grabens verwiesen, der mittlerweile nicht mehr tief genug dimensioniert ist, um das Wasser kontrolliert führen zu können. 

Ein ähnliches Problem zeigte sich für die L 27, Ortsausgang in Richtung Neroth: der Entwässerungsgraben liegt zwar gemäht vor, jedoch wurde auch hier der Grünschnitt nicht beseitigt, sodass die Leistungsfähigkeit hinsichtlich einer kontrollierten Wasserführung maßgeblich beeinträchtigt ist und sich der Durchlass bzw. das Rost schnell mit Material zusetzt, was wiederum zum Überströmen des Bauwerks und infolgedessen zu einem erheblichen Oberflächenabfluss über die Hauptstraße in Richtung Ortsmitte führt. 

Für beide Bereiche wurden erste Handlungsoptionen im Sinne einer (schnellen) Entschärfung der Gefahrenlagen festgehalten. Darüber hinaus wurden auch Lösungen erläutert und diskutiert, welche es nun im weiteren Projektverlauf hinsichtlich deren Umsetzbarkeit zu prüfen gilt. 

Am Kirchweiler Bach wurde es besonders am Durchlass an der Hauptstraße brenzlig. Bei Starkregen führt das Gewässer viel Treibgut, welches das Bauwerk bzw. die Rostanlage, unmittelbar zusetzte und den notwendigen Abfluss in die Verrohrung blockierte. Das Bauwerk wurde 2016 infolgedessen massiv überströmt und der Abfluss in Fließrichtung weitergeleitet, wodurch einige Anlieger der Hauptstraße betroffen waren. Ziel sollte an dieser Stelle die Entlastung des Durchlasses, inklusive des Rostes sein, indem das Treibgut bereits im Vorfeld abgefangen wird. Einen diesbezüglich geeigneten Standort für eine solche Rechenanlage gilt es nun im weiteren Projektverlauf zu prüfen. 

Neben der Sichtung der eigenen Problempunkte und der Diskussion diesbezüglich geeigneter Lösungsansätze wurde auch die Gefährdung Berlingens durch das Abflussverhalten des Kirchweilerbaches und sonstiger Abflusskonzentrationen, nordwestlich der bebauten Ortslage Kirchweilers, thematisiert. Im Sinne einer grenzübergreifenden Starkregenvorsorge wurden seitens des Planungsbüros geeignete Optionen einer sukzessiven Wasserpufferung erläutert, die in diesem Bereich am Gewässer umgesetzt werden könnten, um die nachfolgende Ortslage bei Starkregen zu entlasten. Auch diesen Vorschlag gilt es im weiteren Projektverlauf, unter Beteiligung der jeweiligen Zuständigkeiten und Flächeneigentümer, zu erörtern.

Weitere Inhalte der Ortsbegehung bezogen sich u.a. auf:

  • die Teichanlage, als potenzieller Wasserspeicher im Bedarfsfall
  • das in der Vergangenheit angedachte Erdbecken am Kirchweiler Bach zur zusätzlichen Rückhaltung vor der bebauten Ortslage
  • Starkregenabfluss in der Straße Weidenpesch
  • Neubaugebiet „Auf dem Kissen“