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Ortsbegehung in Niederstadtfeld: Aufgepasst am Warmpresswerk

06.08. 2019 — Bislang hielten sich die Schäden in Folge von Starkregen- und Hochwasserereignissen innerorts in Grenzen. Ein besonderes Gefahrenpotenzial wurde für das Warmpresswerk Max B. Schachmann GmbH ausgesprochen, welches bereits 2016 im Zuge eines Starkregenereignisses betroffen war. Darüber hinaus wurde im Ort selbst die Unterhaltung der Bachläufe als dringend ausbaufähig bewertet, so dass bei künftigen stärkeren Niederschlägen der Abfluss der Bäche gewährleistet werden kann.

Am vergangenen Montag trafen sich Ortsbürgermeister Günter Horten und das Planungsbüro Hömme GbR, um die Gewässer rund um und innerhalb von Niederstadtfeld unter Augenschein zu nehmen. Unterstützt wurden sie hierbei von Gemeindearbeiter Wilfried Molitor und dem Betriebsleiter des Warmpresswerks Manfred Trosdorff, der den Teilnehmern seine Erfahrungswerte aus dem Starkregenereignis von 2016 schilderte. Viele Faktoren führten im Jahr 2016 zur Überschwemmung der nordöstlich gelegenen Schmiedehalle: der Zusammenfluss vom Mühlen- und Ellendreeserbach oberhalb des Betriebsgeländes, die dortigen Durchlässe, deren Schräggitter innerhalb kürzester Zeit von Treibgut zugesetzt waren und die Teichanlage, südlich der Trauerhalle, welche nicht ausreichend als Puffer für die ankommenden Niederschlagsmengen dienen konnte. Im Sinne der Vorsorge und Reaktionsfähigkeit des Betriebes sind neben möglichen öffentlichen Maßnahmen aber auch private Maßnahmen zur Absicherung der Betriebsstätten erforderlich, um zukünftig Schäden auf dem Gelände und vor allem in den Betriebshallen zu vermeiden. 

Weiter ging es entlang des Kälberbaches in Richtung Kleine Kyll. Hier wurden bereits Wasserbausteine eingesetzt, um den Böschungsbereich zu festigen und Ausspülungen an der Böschungskante zu vermeiden, da derartige Prozesse im Zuge des letzten Starkregens von 2016 beobachtet werden konnten. Günter Horten führte die Teilnehmer weiter entlang der Kleinen Kyll bis zum Sportplatz. Dieser wurde 2016 diagonal von ausufernden Wassermassen der Kleinen Kyll überschwemmt, von wo aus diese wieder diagonal über die südlich angrenzende Wiese zur Kleinen Kyll zurückflossen. Ein weiterer kritischer Punkt stellt der Bachmäander der Kleinen Kyll in Höhe des Tennisplatzes dar. Hier wurde ein hohes Aufkommen eines invasiven Neophyten (Drüsiges Springkraut) festgestellt, welcher die Standfestigkeit der ohnehin erosionsanfällige Böschungskante immens beeinträchtigt. Von Bedeutung ist dieser Bereich, da sich in unmittelbarer Nähe die Landstraße (L27) befindet. Weiter nicht außer Acht gelassen sollte der unter dem alten Schulgelände verrohrte Risselbach. An dieser Stelle sollte berücksichtigt werden, dass unterirdisch zwei Gewässer zusammengeführt werden, die im Falle eines Starkregenereignisses von Abflüssen höher gelegener Flächen gespeist werden. Diese Sachlage und die aktuelle Nutzung im Bereich des östlich am Rohr angrenzenden Bachlaufs – aktuell werden hier größere Mengen an Holzmaterial gelagert – potenzieren die Gefahrenlage des ehemaligen Schulgeländes durch Zusetzen und Überströmen des Rohrdurchlasses. Diese Gefahrenlage gilt es innerhalb des Maßnahmenplanes in jedem Fall zu berücksichtigen.

Basierend auf der Starkregengefährdungskarte des Landesamts für Umwelt Rheinland-Pfalz und anhand der Erfahrungswerte von Günter Horden und Wilfried Molitor wurde anschließend der bebaute Bereich um den Niederstadtfelder Bach unter die Lupe genommen. Als kritische Punkte wurden an dieser Stelle der Zustand rund am Durchlass der Straße Zum Weiher und der Zustand der Tiefenrinne, die aus südwestlicher Richtung über privates Grundstücke verläuft, benannt. Entscheidend ist eine regelmäßig durchzuführende Unterhaltung eben dieser Flächen, so dass im Fall starker Niederschläge der Abfluss des Wassers gesichert werden kann. Im westlichen Verlauf des Niederstadtfelder Baches ist zeitnah eine Begehung der unmittelbar angrenzenden privaten Flächen in Abstimmung mit den Grundstücksbesitzern angedacht. 

Der Workshop zum Projekteinstieg für die Ortsgemeinde Niederstadtfeld findet am 21. November, um 19 Uhr im Bürgerhaus Niederstadtfeld statt.

Für die Teilnahme an den Workshops bitten wir vorab um Anmeldung. Anmelden können Sie sich per Telefon unter 06507 / 99 88 3-0 oder per E-Mail an info@vgdaun.hochwasserschutz-konzept.de oder unter Kontakt.