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Ortsbegehung Bernkastel und Kues: Sturzflut bis zum Marktplatz

24.08. 2020 — Am heutigen Tag trafen sich die lokalen Zuständigkeiten mit dem projektbeauftragten Planungsbüro in Bernkastel und Kues, um bekannte neuralgische Punkte hinsichtlich der Hochwasser- und Starkregenproblematik unter die Lupe zu nehmen, diese anhand gemachter Erfahrungen zu erläutern und gemeinsam erste Optionen zur möglichen Entlastung bzw. Entschärfung eben dieser Gefahrenlagen zu diskutieren sowie zur weiteren Prüfung festzuhalten.

Bei der Ortsbegehung vertreten waren der städtische Bauhof, die VG-Werke, die örtlichen Feuerwehren sowie Alfred Port, als 1. Beigeordneter, in Vertretung des Stadtbürgermeisters Wolfgang Port. Zu den wesentlichen Problembereichen, die im Zuge der Begehung gezeigt und beschrieben wurden, zählten die innerörtlich größtenteils verrohrten Gewässer Bernkastels und die wasserführenden Straßenzüge Weingartenstraße und Kardinalstraße auf der Kueser Moselseite, welche bei Starkregen bzw. intensiven Niederschlägen durch Abflusskonzentrationen westlich und nördlich der bebauten Ortslage, oberhalb des Friedhofs, gespeist werden. Hinsichtlich der potenziellen Gefährdung durch übertretende Gewässer ist u.a. der Kallenfelsbach zu benennen, welcher im Ereignisfall erhebliche Mengen an Treibgut und Geröll führt, was zum einen zur Überlastung der Einlassbauwerke bzw. zu Verklausungen im Bachbett und infolge zum Übertreten des Gewässers führen kann. Dies war für den Kallenfelsbach im Jahr 2003 bereits der Fall: mitgeschwemmtes (Holz-) Material aus dem Einzugsgebiet verkeilte sich an einem privaten Steg, wodurch das Gewässer auf die Kallenfelsstraße gelenkt wurde und über die Römerstraße in Richtung Marktplatz floss. Hierbei wurden enorme Mengen an Geröll transportiert. In diesem Zusammenhang wurde weiter oberhalb der nach diesem Ereignis eingerichtete Geröllfang besichtigt. Hier besteht Unterhaltungsbedarf, sodass die Anlage bei der nächsten extremen Beaufschlagung funktionstüchtig ist und für eine Entlastung des unteren Gewässerabschnitts vor der Verrohrung sorgen kann. Außerdem wurden weitere Optimierungsansätze festgehalten und diskutiert, die es im weiteren Projektverlauf, in Abstimmung mit den entsprechend zuständigen Ansprechpartnern zu prüfen gilt.

Weitere Beobachtungspunkte der Ortsbegehung bezogen sich u.a. auf:

  • den Tiefenbach inklusive des Geschiebefanges; auch dieser führt im Starkregenfall enorm viel Treibgut
  • Oberflächenabfluss in der Tiefenlinie oberhalb der alten Brauerei, welcher quer durch den Bebauungsriegel auf die Bundesstraße und weiter in die Mosel geleitet wird

Die Runde der Ortsbegehungen wird mit der Besichtigung des Kueser Plateaus zeitnah abgeschlossen werden. Am kommenden Mittwoch findet zunächst einmal die offizielle Auftaktveranstaltung statt, zu der die Bürgerinnen und Bürger der Stadt (inklusive aller Ortsteile) herzlich eingeladen sind. 

Der gemeinsame Bürgerworkshop für die Stadtteile Bernkastel und Kues wird wie geplant am 2. September in der Güterhalle Kues stattfinden.

Aus Gründen des Gesundheitsschutzes und entsprechend einzuhaltender Hygiene- und Abstandsregelungen ist eine Anmeldung sowohl für die Auftaktveranstaltung als auch für die Bürgerworkshops erforderlich, da das Platzkontingent begrenzt ist. Einlass ist nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt, am Platz dürfen Sie diesen ablegen.

Anmeldungen werden per Telefon unter 06507 / 99 88 3-0 oder per E-Mail an info@bernkastel-kues.hochwasserschutz-konzept.de entgegengenommen.