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Maßnahmenvorstellung in Wasserliesch: Der Schutz des Straßendammes ist nicht genug

25.09. 2019 — Am gestrigen Abend wurden den Bürgerinnen und Bürgern in Wasserliesch die Maßnahmen in der Entwurfsfassung präsentiert, Rückfragen erläutert und weitere hilfreiche Hinweise aufgenommen.

Der Einladung zur zweiten Beteiligungsrunde im Rahmen der Erarbeitung des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes folgten knapp 30 Personen, um sich über den aktuellen Stand der angedachten Maßnahmen für Wasserliesch zu informieren und diesbezüglich Rückmeldung zu geben.

Während der Präsentation wurde u.a. Bezug zum Technischen Hochwasserschutz genommen, dem durch die direkte Flusslage Wasserlieschs eine wichtige Bedeutung zuteil wird. Dementsprechend zielt diese Maßnahme beispielsweise darauf ab, Zuständigkeiten und Vorgehensweisen für eine jährliche Prüfung des Materialbestandes der Schieber und Hochwasserschutztore im Straßendamm der B 419 festzulegen und die Feuerwehr sowie Gemeindearbeiter für den Extremfall zu schulen, sodass schnell und effizient gehandelt werden kann.

Ein weiterer Fokus wurde auf das Baugebiet In der Zehnt gelegt. Gegenstand der Maßnahme ist das offene Graben-Entwässerungssystem, welches einer hydraulischen Überprüfung auf Funktionsfähigkeit  unterzogen werden soll, um anschließend adäquate Handlungsoptionen ableiten zu können. Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit geeigneter Notabflusswege verwiesen, die das übertretende Wasser schnell und möglichst schadarm durch und aus der Bebauung in umliegende Freiflächen  bzw. anschließend zu vorhandenen Regenrückhaltebecken leiten sollen. Grundsätzlich ist es das Ziel, der Ortslage so wenig Oberflächenabfluss wie möglich zuzuführen, indem man beispielsweise im Fall In der Zehnt darauf achtet, dass die Wegeseitengräben und Einlassroste des oberhalb befindlichen Wirtschaftswegs regelmäßig unterhalten werden. Hiermit soll verhindert werden, dass das Wasser unkontrolliert über die Hänge, Richtung Baugebiet, fließt und hier die Entwässerungsgräben überlastet und zusätzlich mit transportiertem Material zusetzt. Ähnliches wird innerhalb der Maßnahmenliste für die Straße Im Kestenbüsch festgehalten, welcher von den direkt angrenzenden höheren Lagen ein maßgeblicher Oberflächenabfluss zugeführt wird. Bei diesen skizzierten Notabflusswegen gilt es, die Wasserführung der Straßen zu verbessern, um das Wasser in der Straße halten zu können. Die Umsetzung dieser Vorhaben bietet sich u.a. im Rahmen künftiger Straßenbaumaßnahmen an.

Neben den Maßnahmen im und für den Bestand, ist die Hochwasser- und Starkregenvorsorge in besonderem Maße bei der baulichen Erweiterung Wasserlieschs zu berücksichtigen, um dementsprechend sensibel zu planen und einer Verschärfung der Sachlage vorzubeugen. Dieser Verweis wird etwa für das Neubaugebiet Im Seegarten im Konzept festgehalten werden.

Weitere Maßnahmen sind u.a.:

  • Ertüchtigung und Unterhaltung der entlang des Waldweges von der Römerstraße bestehenden Furten und Querrinnen, Ergänzung weiterer Abschläge in das Albachtal
  • Ertüchtigung der Kapellenstraße als Notabflussweg
  • statische Prüfung der Böschungsmauer im Bereich der Löschemerstraße sowie deren Sicherung und bauliche Stabilisierung

Wie immer war es neben den Handlungsoptionen, die im öffentlichen Raum umgesetzt werden können, ein wichtiges Anliegen der Veranstalter, die Bürgerinnen und Bürger auf den dringend anzuratenden Objekt- und Eigenschutz hinzuweisen und grob die entsprechenden privaten Maßnahmen zu skizzieren. Denn letztlich macht das Wasser nicht Halt an der Grenze zwischen privatem und öffentlichen Raum, geschweige denn können öffentlich umgesetzte Maßnahmen den privaten Grund und Boden im Extremfall in ausreichendem Maße sichern.