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Maßnahmenvorstellung in Oberstadtfeld: Weichen für eine Entastung an der Kleinen Kyll sind gestellt

12.10. 2021 — Der Starkregen im Juli diesen Jahres deckte wiederholt die innerörtlichen Gefahrenstellen Oberstadtfelds auf. Hierzu stellte das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR die identifizierten Maßnahmenvorschläge vor, zu denen die Bürgerinnen und Bürger im Anschluss Stellung nehmen konnten.

Vor der Präsentation der einzelnen Maßnahmensteckbriefe, die hier einsehbar sind, wurde nochmals eindrücklich auf die Notwendigkeit der privaten Eigenvorsorge hingewiesen und entsprechende Optionen vorgestellt. Vor dem Hintergrund der immer heftigeren Ereignisse ist es elementar, sich bewusst darüber zu werden, dass die (Einfluss-) Möglichkeiten der kommunalen Starkregenvorsorge Grenzen haben und hiervon keine Garantie für alle Anlieger hervorgehen kann. Somit gilt es die Starkregen- und Hochwasservorsorge stets als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen, innerhalb derer die private Eigenvorsorge einen hohen Stellenwert, in Bezug auf die persönliche Schutzwirkung, besitzt.

Bei der Gefahrenanalyse und entsprechend bei der Maßnahmenfindung wird zwischen 3 Räumlichkeiten, bezogen auf den Starkregenabfluss, unterschieden:

  • Entstehungsgebiete (höher gelegene Flächen, Plateauflächen, von denen aus der Starkregenabfluss mobilisiert wird)
  • Transportwege (topographische Tiefenlinien, Gewässersysteme, über die der Abfluss in Richtung Ortslage transportiert wird)
  • Wirkungsgebiete (bebaute Ortslage)

In den Entstehungsgebieten, sprich im Außengebiet, gilt es das Wasser bzw. den Abfluss zu puffern/ zurückzuhalten und entlang der Transportwege kommt der Aspekt des Treibgutrückhalts hinzu, um das Risiko innerörtlicher Verklausungen an Engstellen sowie Durchlass- und Brückenbauwerken möglichst gering zu halten. Dementsprechend ist auch der Maßnahmensteckbrief für die Kleine Kyll aufgebaut,- hier wird die Anlage von Kleinstrückhalten im Außengebiet empfohlen, die der Pufferung bzw. der gedrosselten Weiterleitung des Abflusses dienen sollen. Auch vor der Fußgängerbrücke in Ortsrandlage gilt es eine solche Entlastung des Gewässers anzustreben. In diesem Sinne wurden bereits Flächenverfügbarkeiten seitens der Gemeinde hergestellt, um hier in einem weiteren Schritt eine Gewässerbaumaßnahme forcieren zu können.

Innerorts, also im Bereich der Wirkungsgebiet, gilt es den Abfluss vorzugsweise schnell und schadarm durch die Bebauung zu leiten. Die Unterhaltung bzw. Freihaltung der Einlass- und Durchlassbauwerke ist somit wichtig, um den Abfluss möglichst innerhalb der Entwässerungseinrichtungen bewirtschaften zu können. Darüber hinaus ist im Ereignisfall aber auch eine hochwassersensible Grundstücksnutzung am Gewässer entscheidend, sodass der Abflussquerschnitt nicht durch private Nutzungen eingeengt ist und das Verklausungsrisiko durch abtriebsgefährdete, im Gewässerumfeld gelagerte Gegenstände gering gehalten wird. In diesem Zusammenhang äußerten einige Bürgerinnen und Bürger den Bedarf an einer gemeinsamen Gewässerbegehung, insbesondere entlang des Winkelbaches. einschließlich des Mündungsbereiches der Kleinen Kyll. Dies wird im Konzept entsprechend benannt und empfohlen werden.

Weitere Maßnahmenvorschläge bezogen sich u.a. auf:

  • der Erstellung eines Gewässerunterhaltungskonzept, welches der Systematisierung der Gewässerunterhaltung und als Hilfestellung für die Aufgabenträger dienen soll
  • das Wohngebiet „Im Hoffschlack“/ „Vorschoßberg“ und eine Ergänzung bzw. bauliche Optimierung der vorhandenen Entwässerungseinrichtungen
  • den Oberstadtfelder Bach und Möglichkeiten der Rückhaltung im Außengebiet