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Gewässerbegehung mit den Anliegern an Lieser und Hasbach in Rengen

20.01. 2020 — Am Freitag fand an Lieser und Hasbach in Daun-Rengen eine Begehung mit den direkten Gewässeranliegern statt. Bereits mehrfach waren diese in den letzten Jahren von Hochwasser betroffen.

Beginnend in der Tulpenstraße wurde zunächst der Abschnitt der Lieser entlang des Ortes entgegen der Fließrichtung begangen sowie anschließend der Hasbach, von der Mündung in die Lieser bis ins Außengebiet weit vor der Ortslage. Zur Begehung waren die Gewässeranlieger schriftlich von der Verbandsgemeindeverwaltung Daun eingeladen worden. Vertreter der Verbandsgemeinde und des Planungsbüros Hömme moderierten die Begehung und informierten über den aktuellen Sachstand. Von der Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch machten viele der Betroffenen Gebaruch. Gemeinsam konnten auf den jeweiligen Grundstücken nochamls die Auswirkungen der vergangenen Ereignisse sowie sinnvolle private Maßnahmen zur Verbesserung des eigenen Objektes vor eintretendem Hochwasser besprochen werden. Viele der Geschädigten haben bereits Maßnahmen ergriffen und baulich umgesetzt – von der Anschaffung mobiler Schutzsysteme über die Änderung der Nutzung überflutungsgefährdeter Gebäudeteile bis zur Errichtung von Schutzdeichen und -mauern sind verschiedenste Möglichkeiten in die Tat umgesetzt worden.

Die Begehung diente aber auch dazu, die im Konzept bislang als Optionen formulierten Maßnahmen noch weiter zu konkretisieren. Vorgesehen sind Maßnahmen entlang der Lieser – sowohl im direkten Verlauf entlang des Stadtteils als auch oberhalb der Ortslage sowie in den Auenbereichen vor der Ortslage Nerdlen. Sinnvolle Verbesserungen des Hochwasserschutzes für die Ortslagen können in den unbebauten Auenbereichen der Lieser und des Hasbaches geschaffen werden. Die Erweiterung des Retentionsraumes vor den Ortslagen soll soweit wie möglich ausgeschöpft werden. Der Lieserabschnitt in Rengen ist nur rechtsseitig bebabut, linksseitig gibt es erhebliches Potenzial zur Ausweitung des Retentionsraumes. Insbesondere im Bereich der Lieserbrücke am Maibaumplatz soll durch Abgrabungen erreicht werden, dass das Hochwasser die linksseitigen Flächen einstaut, bevor die bebauten Grundstücke gegenüber geflutet werden.

Am Hasbach wurden im Oberlauf bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Retentionspotenzials umgesetzt. Diese können jedoch wirksam erweitert werden. An einigen Stellen kann mit einfachen Mitteln an Wegedurchlässen Rückhalt geschaffen werden, der zu einer Verzögerung des Hochwasserabflusses in die Ortslage beitragen kann. Im Konzept werden die einzelnen Möglichkeiten aufgeführt. Zur Umsetzung sollen diese in einem Gesamtprojekt gebündelt werden.

Noch einmal intensiv diskutiert wurde die Idee zur Schaffung eines großflächigen Rückhalts an der Lieser zwischen Nerdlen und Rengen unter der Autobahnbrücke. Die Machbarkeit der Errichtung eines solchen technischen Rückhalts muss technisch, hydraulisch und ökologisch geprüft werden, da ein entsprechender Eingriff in den Naturraum sowie im direkten Umfeld der Autobahnpfeiler mit Auswirkungen auch auf die Oberliegergemeinde verbunden ist. Die Prüfung der Machbarkeit wird als Vorschlag mit in das Konzept aufgenommen.

Derzeit erfolgt die schriftliche Ausarbeitung des Konzeptes. Bis März soll das Konzept dann der zuständigen SDG Nord-Regionalstelle in Trier sowie dem Ministerium für Umwelt, Ernährung und Forsten zur Freigabe vorgelegt werden.