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Dem Gewässer mehr Raum geben: Maßnahmenvorstellung in Serrig

29.01. 2020 — Am Montagabend war es in Serrig so weit, es erfolgte die Maßnahmenvorstellung der für die Ortsgemeinde konzipierten Maßnahmen, zu der die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld vom Ortsbürgermeister Karl-Heinz Pinter sowie das projektbegleitende Planungsbüro Hömme eingeladen worden sind.

Die Veranstalter nutzten den Termin, um die Erkenntnisse, die die vorangegangene Datenerfassung und -analyse ergaben, den Anwesenden zurückzuspiegeln. Eine wesentliche Datengrundlage hierfür lieferten die beiden Ortsbegehungen und der durchgeführte Bürgerworkshop. Als Zwischenetappe wurden dann die einzelnen Beobachtungen und Defizite zu übergeordneten Problemfeldern zusammengefasst, welche sich folgenden Räumlichkeiten zuordnen lassen: Saarsteinbach, Außengebiet Würzberg, Außengebiet Hofgut / Baugebiet Erlenbungert, Serriger Bach vor der Ortslage / innerorts, Überschwemmungsgebiet der Saar. In Abstimmung mit den entsprechenden Trägern und Zuständigkeiten liegen nun die abgestimmten Maßnahmen in der Entwurfsfassung vor.

Gemäß zweier Maßnahmen, die die Renaturierung des Saarsteinbaches und des Seeriger Baches beinhalten, sprachen sich die Bürgerinnen und Bürger dafür aus, den Gewässern außerorts mehr Retentionsfläche zur Verfügung zu stellen. Eine Wortmeldung befasste sich ergänzend mit der Installation von Treibgutfängen, welche das mit transportierte Material vor der bebauten Ortslage abfangen und zurückhalten sollen. Dieser Bedarf wurde bereits im Rahmen der angedachten Renaturierungen berücksichtigt. Im Sinne der langfristigen Funktionsfähigkeit solcher Anlagen sollte die Zugänglichkeit zur deren Unterhaltung elementarer Bestandteil der künftigen Planung sein. Ein Gewässerabschnitt des Serriger Baches befindet sich derzeit bereits im laufenden Planungsprozess.

Ein weiterer Fokus, der beim Publikum Zustimmung erfahren hat, liegt auf der Ertüchtigung und Optimierung der Außengebietsentwässerung. Diesbezüglich unterstützende Maßnahmen sind u.a. wie folgt festgehalten:

  • Bereich Hofgut / Neubaugebiet Erlenbungert: Schaffung eines neuen Rückhalts auf der Gemeindefläche zur Entlastung des Rückhaltebeckens; gedrosselte Ableitung in den Saarsteinbach (in Abstimmung mit zuständiger Wasserbehörde)
  • Reaktivierung und Optimierung des Regenrückhaltebeckens Auf Heidknipp (in Abstimmung mit dem Flächeneigentümer)
  • Bereich Würzberg: Überarbeitung, Wiederherstellung bzw. Optimierung der Außengebietsentwässerung, beispielsweise mittels der Reaktivierung und dem Wiederanschluss der bestehenden Erdbecken sowie der Ertüchtigung der bestehenden Seitengräben

Mit Blick in die Zukunft ist es sinnvoll die Starkregen- und Hochwasservorsorge stets bei der Siedlungserweiterung zu bedenken. Das Neubaugebiet Nepol unterstreicht die Notwendigkeit dieses Ansatzes. So grenzt dies unmittelbar an den potenziellen Überflutungsbereich eines Extremhochwassers der Saar. Demzufolge sind bauliche bzw. strukturelle Anpassungen elementar. Aber auch die privaten Hauseigentümer gilt es für diese Problematik zu sensibilisieren. Doch nicht nur solche, die sich im Überflutungsbereich der Saar befinden, sondern grundsätzlich all diejenigen, die durch Überschwemmungen in Folge von Starkregenereignissen betroffen sein können, sollten sich umfassend zu den Möglichkeiten der Eigenvorsorge und des Objektschutzes informieren und entsprechende Vorkehrungen treffen. Im Rahmen des Vortrags wurden grob die Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und auch auf die Pflichten der Hausbesitzer aufmerksam gemacht.

Nach der Präsentation wurden seitens der Bürgerinnen und Bürger noch ergänzende Punkte vorgebracht, die geprüft werden sollen, darunter Oberflächenabfluss nach Starkregen im Bereich Preetzer Weg.