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Bisher noch glimpflich davongekommen: Workshop in Waldkönigen deckt Gefährdungspotenziale auf

30.10. 2019 — Trotz der Tatsache, dass Waldkönigen noch keine überaus bedeutsamen Ereignisse hinsichtlich der Starkregen-Problematik zu verzeichnen hatte, konnten am gestrigen Abend einige Gefahrenstellen erfasst werden, die es im weiteren Projektverlauf für das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept der VG Daun zu bedenken gilt.

In üblicher Manier eröffnete das Planungsbüro Hömme den Bürgerworkshop mit einem  Vortrag. Hierbei wurde ein Einblick in das Projekt gegeben und das notwendige Zusammenspiel öffentlich umsetzbarer Maßnahmen und der Eigenvorsorge privater Hausbesitzer und Eigentümer erläutert.

Daran anschließend erfolgte die Gruppenarbeit mit den rund 15 Bürgern, die auf  die Einladung des Ortsvorstehers Bernhard Kläs hin gekommen waren. Im Vergleich zu den anderen, am Projekt teilnehmenden Dauner Ortsteilen bzw. Ortsgemeinden, hielt sich die Betroffenheit Waldkönigens durch Starkregen bisher in relativ überschaubaren Grenzen. Trotzdem konnten an den zwei Gruppentischen einige Punkte zusammengetragen werden, die den Bürgern während vergangener stärkerer Niederschlagsereignisse aufgefallen waren und die auch schon zu Schäden auf und an privaten Grundstücken geführt hatten. Es wurde deutlich, dass der Pützborner Bach nicht immer so friedlich durch die Ortslage fließt. Private Videoaufnahmen zeigten diesen als reißendes Gewässer, welches durch die steilen und häufig verbauten Böschungkanten ordentlich an Fahrt aufnehmen konnte und durch seine Fließgeschwindigkeit sowie sein Abflussvolumen bereits an der ein oder anderen Stelle privat befestigte Uferbegrenzungen beschädigt und mitgerissen hat. Eben dies ist auch eine (bekannte) Problematik am Pützborner Bach: die umliegenden privaten Grundstücke, welche bis zur Böschungskante genutzt werden, engen den Bachlauf massiv ein. Oftmals ist diese von privater Hand durch Mauern oder lose Steine befestigt, was das Gefahrenpotenzial des Gewässers massiv verschärft. Bei einem höheren Abflussvolumen als üblich kann der begradigte und stark verengte Bach so zu erheblichen Schäden führen. Hinzu kommen privat installierte Brücken und Stege, welche das Gefahrenpotenzial zusätzlich erhöhen.

Darüber hinaus wurde auf das Rückstaurisiko in südlicher Ortsrandlage verwiesen, welches für den Dauner Ortsteil gefährlich werden könnte, da hier u.a. durch Totholz im Gewässer der Abfluss des Pützborner Baches verhindert wird. In diesem Zusammenhang gilt es im weiteren Projektverlauf zu prüfen, ob hier mehr Retentionsfläche, etwa durch Absenken der umliegenden Grünflächen, geschaffen werden kann.

Des Weiteren konnten die in der Sturzflutgefahrenkarte des Landes dargestellten Starkregen-Abflusskonzentrationen, die aus nordwestlicher Richtung auf die Ortslage zielen, von direkten Anwohnern in Ortsrandlage bestätigt werden. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass das Wasser aufgrund der Topographie und vergangener Flurbereinigungsmaßnahmen direkt Richtung Bebauung geführt wird. Hier gilt es nun zu prüfen, welche Maßnahmen sich als sinnvoll erweisen, um das Wasser möglichst von der Ortslage fernzuhalten und innerhalb der Flächen außerorts zu bewirtschaften. Jedoch wurde an dieser Stelle auch auf notwendige Eigen- und Objektschutzmaßnahmen verwiesen, die in jedem Fall seitens der Hausbesitzer vorsorglich zu ergreifen sind.

Weitere Inhalte der Gruppenarbeit bezogen sich u.a. auf:

  • den Entwässerungsgraben im Akazienweg-Wohnviertel
  • die Problematik des Kanalrückstaus in der Waldköniger Straße

Auf der Grundlage der mitgeteilten Erfahrungswerte und Einschätzungen wird nun im weiteren Projektverlauf weitergearbeitet, um sinnvolle Maßnahmen in Abstimmung mit den lokalen Zuständigkeiten festzulegen.

Der nächste Workshop zum Projekteinstieg findet am 21. November, um 19 Uhr, für die Ortsgemeinden Niederstadtfeld und Schutz im Bürgerhaus Niederstadtfeld statt.

Für die Teilnahme an den Workshops bitten wir vorab um Anmeldung. Anmelden können Sie sich per Telefon unter 06507 / 99 88 3-0 oder per Mail an info@vgdaun.hochwasserschutz-konzept.de.