Hochwasservorsorgekonzept für die
Verbandsgemeinde Prüm

Hochwasser und Starkregen können ungeahnte Ausmaße annehmen und sehr große Schäden verursachen. Nach aktuellem Stand der Klimaforschung werden mit fortschreitendem Klimawandel die Häufigkeit und Intensität dieser extreme Überflutungen auslösenden Ereignisse weiter zunehmen. Während Hochwasser auf die Täler, Auen und Küstenregionen begrenzt ist, kann Starkregen überall in Deutschland auftreten.
Ereignisse wie Flusshochwasser oder Überflutungen aufgrund von Starkregen können nicht verhindert werden. Ihre Auswirkungen können allerdings vermindert und entsprechende resultierenden Schäden begrenzt werden. Das beste Mittel um das extreme Schadenspotential solcher Ereignisse zu reduzieren, ist eine zielorientierte Vorsorge.
Die Verbandsgemeinde Prüm lässt seit einiger Zeit für ihre Ortsgemeinden Vorsorgekonzepte erarbeiten. Im Paket West werden nun weitere sechs Ortsgemeinden zusammengefasst, für die das Planungsbüro Hömme GbR Vorsorgekonzepte erstellt.
Ortsgemeinde Gondenbrett: Alle vier Ortsteile (Gondenbrett, Niedermehlen, Obermehlen und Wascheid) grenzen an den Mehlenbach, wobei dieser unmittelbar durch den Ortskern von Gondenbrett fließt. Der Mehlenbach mündet in die Prüm. Zudem hat der Mehlenbach viele kleine Nebenbäche, die teilweise auch durch die Ortslagen fließen. In den letzten Jahren (nicht nur 2021) war insbesondere der Ortsteil Gondenbrett durch Starkregenereignisse betroffen. Hier wurden wurde Boden aus den bergseitigen Äckern in den im Tal gelegenen Ortskern von Gondenbrett geschwemmt, wodurch teilweise erhebliche Schäden entstanden sind. Besonders betroffen waren die Ortsstraßen „In der Klamm“, Schneifelweg, „In der Hill“ und die Brückenstraße. Im Ortsteil Wascheid waren einzelne Anlieger des Mehlenbaches und des Ellbaches vereinzelt betroffen, vor allem „In der Lay“ und in der Hauptstraße.
Ortsgemeinde Großlangenfeld: Die Ortsgemeinde Großlangenfeld hat keine weiteren Ortsteile, jedoch einzelne Außenbereichsanwesen. Die Ortslage selbst liegt auf einer Anhöhe. Die Gewässer „Alfbach“ und „Ihrenbach“ grenzen die Gemarkungen zu anderen Gemeinden ab. Größere Schäden gab es durch das Starkregenereignis 2018. Dies betraf sowohl eine Brücke zur Gemeinde Winterscheid als auch mehrere private Anwesen. Dort waren einzelne Gebäude in der Ortsmitte (insbes. ehem. Gaststätte) als auch an der Gemeindestraße „In der Hill“ betroffen.
Ortsgemeinde Habscheid: 2018 kam es in Habscheid zu einem Starkregenereignis mit mind. 18 Einsatzstellen für die FFW. Der Bierbach und die Borwies waren von der Quelle bis zu den Mündungen stark betroffen. Der Bierbach brachte am Unterlauf den Eifelzoo in Lünebach zur Überflutung und teils totalen Zerstörung. Der Alfbach brachte aus dem Oberlauf Bleialf/Brandscheid das Hochwasser zur Habscheider Mühle, dort stand das Wasser im Wohnbereich bis zu den Türklinken, seit 1936 nie dagewesen. Der Kläranlagen der VG wurden in Hollnich und Habscheider Mühle geflutet.
Ortsgemeinde Mützenich: Die Ortsgemeinde Mützenich gliedert sich in die Ortsteile Mützenich und Schweiler.
Die Schadensereignisse aus 2018 und 2021, verursacht insbesondere durch den Ihrenbach, haben gezeigt, dass die größten Gefahren in folgenden Bereichen liegen:
Ortsgemeinde Winterscheid: Die Schadensereignisse aus 2018 und 2021 haben Schäden vor allem an den Gewässerkreuzungen des Ihrenbach sowie sowie an der Heltenbachermühle und einen Hangrutsch an der Winterscheidermühle verursacht. Privat betroffen waren hauptsächlich das Anwesen der Heltenbachermühle sowie die Anwesen an der Winterscheidermühle.
Ortsgemeinde Sellerich: Der Mönbach durchfließt in der Talaue die Ortsteile Hontheim und Sellerich. Verschiedene Brücken und Durchlässe wurden überflutet. Auch wurden vereinzelt Gebäude im Bereich des Mönbaches und eines namenlosen teilverrohrten Gewässers im Ortsteil Hontheim eingestaut.
Mit den internen Ortsbegehungen beginnt im Herbst 2023 die Projektbearbeitung.
Die Bürgerbeteiligung startet offiziell mit einer Auftaktveranstaltung, die im Anschluss an die Ortsbegehung terminiert wird. Nachfolgend finden dann die ortsbezogenen Bürgerforen zur Information und Beteiligung statt.