Hochwasservorsorgekonzept für die
Gemeinsam mit den einzelnen Ortsgemeinden nimmt sich die Verbandsgemeinde Konz der Starkregen- und Hochwasserproblematik im Verbandsgemeindegebiet an. In Zusammenarbeit mit Fachbehörden und Maßnahmenträgern sowie im Rahmen einer intensiven Bürgerbeteiligung wird ein wirksames Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept für das Verbandsgemeindegebiet erarbeitet.
Neben einer aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, werden in die Erarbeitung wirksamer Maßnahmen und Strategien zur öffentlichen und privaten Vorsorge vor Überschwemmungen auch weitere Stellen, Fachbehörden, Träger öffentlicher Belange und Multiplikatoren eingebunden. Diese sind
- Verbandsgemeindewerke
- Feuerwehren der Verbandsgemeinde
- Landesbetrieb Mobilität
- Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum
- Landesforsten Rheinland-Pfalz
- Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft
- Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz
- Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten RLP
- u.w.
Betroffenheit von Starkregen und Hochwasser
An Mosel und Saar gelegen, ist die Gefahr von Überschwemmungen durch die Flusshochwasser vor Ort bekannt. Hier wurden in der Vergangenheit bereits Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen. Durch die in den letzten Jahren häufiger aufgetretenen Überschwemmungen auch in den von Mosel und Saar entfernten Orten, steigt das Erfordernis nach gezielten Vorsorgemaßnahmen gegenüber Starkregenereignissen und Sturzfluten.
Auch in den lediglich an kleineren Bächen und Gewässersystemen gelegen Ortsgemeinden sorgen intensive Starkregenereignisse für schadhafte Überschwemmungen, vollgelaufene Keller und unpassierbare Straßen. Verstärkt werden diese Gefahren durch Sturzfluten aus den Außengebieten, die sich aus den Weinbergen und Hanglagen in die bebauten Ortslagen und auf die Verbindungsstraßen ergießen und dort ein erhebliches Schadenspotenzial haben.
Ortsgemeinden
Die Verbandsgemeinde Konz umfasst die Stadt Konz sowie 11 weitere Ortsgemeinden. Mit einem Klick auf die einzelnen Orte werden Sie auf die jeweilige Webseite der Gemeinde weitergeleitet.
Maßnahmenvorstellung
Maßnahmenvorstellung Konz
Das erste Vorsorgekonzept für die VG Konz nimmt Formen an: Ende August startete die 2. Bürgerbeteiligungsrunde mit der Maßnahmenvorstellung. Es folgen bis Anfang Dezember die Maßnahmenpräsentationen in allen Gemeinden, in denen bereits Workshops stattgefunden haben.
Am Montagabend wurden in Konz-Könen die Maßnahmen für die Kernstadt Konz und die übrigen Konzer Stadtteile an der Saar vorgestellt. Damit sind alle Maßnahmen des bestehenden Konzeptentwurfs öffentlich präsentiert worden. Der Konz-Könener Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis begrüßte als Hausherr die mehr als 60 anwesenden Bürgerinnen und Bürger im Bürgerhaus Könen. In der Mehrzahl waren es auch Könener Bürgerinnen und Bürger, die an den geplanten Maßnahmen, unter anderem eben für ihren Stadtteil, interessiert waren. Anfang Juni hatte ein Starkregenereignis den Könener Bach breitflächig ausufern lassen und viele Bachanlieger geflutet. Entsprechend gespannt war man, welche Maßnahmen das Vorsorgekonzept zur Verbesserung des Hochwasserabflusses und zur Reduzierung der Gefährdung vorsieht.
Als wichtigste Maßnahme sieht das Konzept daher auch ein Gesamtprojekt entlang des Baches vor, in welchem verschiedenste bauliche Veränderungen entlang des Gewässers – von der Quelle bis zur Mündung – zu einer Entschärfung der innerörtlichen Situation und zu einer Erhöhung des Hochwasserrückhalts in der Fläche oberhalb der Ortslage beitragen sollen. Bei der Planung eines Gewässerprojektes sollen daher verschiedene Dinge berücksichtigt werden:
- Erweiterung des Maßnahmengebietes um den Tawerner Bach und dessen Einzugsgebiet
- Betrachtung von Entwässerungssituation und Einzugsgebiet der Flächen des Segelflugplatzes
- Prüfung der Entwässerung und Rückhaltebecken der B 51neu; Optimierung der Situation in Abstimmung mit dem LBM
- Betrachtung möglicher Auswirkungen der B 51neu auf Einzugsgebiet und Abflussverhalten
- Erhöhung des Rückhalts und Retentionsvolumens im Oberlauf des Baches sowie vor der Ortslage
- Aufweitung/ Offenlegung in der Ortslage
- Abbruch von Ufermauern und Herstellung naturnaher Böschungen
- Erweiterung des Abflusskorridors zwischen den Privatgrundstücken
Wesentlich mit in die Betrachtung des Einzugsgebietes und des Hochwasserabflusses einfließen sollen die Auswirkungen auf den Könener Bach, die sich aus dem Bau der B 51neu, der entsprechenden Entwässerungseinrichtungen und Rückhaltungen sowie durch Veränderungen in der Bewirtschaftung und Entwässerung der Flächen am Segelflugplatz ergeben haben. Vor allem der seit einigen Jahren deutlich zunehmende Sandeintrag im Gewässer führt zu Ablagerungen und Rückstau in der Ortslage. Weitere Maßnahmen in Könen beziehen sich u. a. auf den Maarbach und die Sensibilisierung der Saaranlieger.
Auch für die Innenstadt Konz und den durch Moselhochwasser gefährdeten Stadtteil Karthaus wurden Maßnahmen definiert. Ein Überströmen der B 51 hätte eine hohe Überflutung von Karthaus zur Folge – allerdings ist das Wissen über diese potenzielle Gefahr dort nicht allen bekannt. Entsprechend wichtig ist es, die Bevölkerung hier regelmäßig zu informieren, sich auf einen möglichen Katastrophenfall vorzubereiten. Weitere Maßnahmen innerhalb der Stadt Konz wurden bspw. für den Konzer Bach und den Berendsgraben vorgesehen sowie zur Sicherung kritischer Infrastrukturen.
Neben den öffentlichen Maßnahmen wurde auch ausführlich über die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der privaten Objekt- und der Verhaltensvorsorge referiert.
Maßnahmenvorstellung Pellingen
Der Einladung in die Gaststätte Thiel in Pellingen waren nur rund etwa 10 Personen gefolgt. Dies ist sinnbildlich für die Problemlage bzw. die bisherigen Starkregenerfahrungen in Pellingen. Auch beim ersten Bürgerworkshop Ende 2018 war die Resonanz vergleichsweise gering. In den letzten Jahren hat es nur vereinzelt Niederschlagsereignisse mit Starkregencharakter gegeben. Entsprechend wenig ausgeprägt war die bisherige Betroffenheit. Bei der örtlichen Analyse und in der Diskussion mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern sowie der Ortsgemeinde, wurden dennoch einige neuralgische Punkte identifiziert und sinnvolle wie notwendige Maßnahmen erstellt. Diese wurden am Abend vorgestellt, bevor auch hier nochmals ausführlich über die private Starkregenvorsorge informiert wurde: Stichworte hier sind die Elementarschadenversicherung, der Einbau von Rückstausicherungen gegen Kanalrückstau und die Abdichtung des Hauses gegen eintretendes Oberflächenwasser.
Wesentliche Maßnahme, die in Pellingen zur Erhöhung der Starkregenvorsroge und zur Minderung des Schadensrisikos beitragen sollen, sind u.a.:
- Berücksichtigung der Starkregenvorsorge bei der Planung des Neubaugebiets Südlich Lafeld: bspw. durch die Freihaltung sturzflutgefährdeter Tiefenrinnen von Bebauung und der Planung von Notabflusswegen
- Planung eines Notabflussweges von der Straße Am Höthkopf über die B 268, im Zuge der Planung einer neuen Abbiegespur in das Neubaugebiet, zur Vermeidung von Oberflächenabfluss entlang der Straße in die Ortslage
- Optimierung des Entwässerungsgrabens hinter den Gebäuden der Brückenstraße: Erhöhung des Retentionspotenzials, Intensivierung der Unterhaltung und Sicherstellung einer Zuwegung und dauerhaften Zugänglichkeit
- Herstellung eines Notabflussweges am unteren Ende der Bergstraße
Maßnahmenvorstellung Kanzem und Wiltingen
Die Gemeinden Kanzem sind hinsichtlich ihrer Hochwasser- und Starkregengefährdung ganz unterschiedlich betroffen – das zeigte sich auch bei der Vorstellung der Maßnahmen am Dienstagabend im Bürgerhaus in Wiltingen. Der neue Wiltinger Ortsbürgermeister begrüßte neben seinem Kanzemer Amtskollegen, Johann Peter Mertes, mehr als 30 Bürgerinnen und Bürger, hauptsächlich aus Wiltingen, die interessiert waren, welche Maßnahmen in den Ortsgemeinden zur Erhöhung der Vorsorge ausgewählt wurden und für eine Umsetzung vorgesehen sind. Im Einzelnen erörterte Volker Thesen, vom beauftragten Planungsbüro die Maßnahmen und gab einen Überblick über bereits bekannte und unter Umständen bei heftigen Starkregen weitere mögliche Problemstellen.
In Wiltingen ist insbesondere die Vorsorge entlang der Gewässer zu erhöhen, hier besteht das größte Potenzial, aber auch der höchste Handlungsdruck – insbesondere dort, wo Oberemmeler Bach, Praweltsbach und Grawelsbach eng bebaut sind oder in die Verrohrung übergehen. Festgehalten werden im Konzept verschiedene Maßnahmen an den Gewässern – innerorts und im Außengebiet, wo es das Ziel ist, Treibgut und Material aus der Ortslage fernzuhalten. Unter anderem sind folgende Maßnahmen für Wiltingen konzipiert worden:
- Bauliche Verbesserung des Einlassbauwerks am Praweltsbach in der Rosenbergstraße
- Errichtung von Treibgutfängen an den Gewässern vor der Ortslage
- Durchführung von Gewässerbegehungen mit den Anliegern an den bebauten Gewässerabschnitten
- Veränderung der Entwässerung im Bereich der Weinbergswege
- Erstellung eines Gewässerentwicklungs- und -unterhaltungskonzepts
In Kanzem sind die erwartbaren Ausmaße eines Saarhochwassers ebenso geringer wie die Gefährdung durch Starkregenabfluss, im Vergleich zu Wiltingen. Dennoch sind auch hier Maßnahmen definiert worden, die Bereiche möglichen Oberflächenabflusses aus dem Außengebiet betreffen sowie die Information und Sensibilisierung von Saarhochwasser betroffener Anlieger und das Erosionspotenzial am Prallhang der Saar.
Maßnahmenvorstellung Oberbillig
In Oberbillig besteht erhöhter Bedarf an weiterer Hochwasservorsorge – trotz beziehungsweise gerade wegen der bestehenden Hochwasserschutzeinrichtung. Vorgestellt wurden nun die Maßnahmen für die Ortsgemeinde, die auch darauf abzielen. Die erste Stufe des mobilen Hochwasserschutzes war erst wenige Tage vorher – wie jedes Jahr zum Winter, als Vorbereitung eines möglichen Winterhochwassers – aufgebaut worden, als am Mittwochabend die Maßnahmen für die Ortsgemeinde Oberbillig den rund 30 Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt wurden. Ortsbürgermeister Andreas Beiling begrüßte die interessierten Anwesenden und fasste bereits im Grußwort zusammen, dass der Schutz vor einem Moselhochwasser nicht derart gegeben ist, wie die meisten Anwohner der Moselstraße es vermuten würden. Gerade der Generations- und Bewohnerwechsel in den überflutungsgefährdeten Bereichen bringt mit sich, dass die Gefahr nicht erkannt wird und dementsprechend keine private Vorsorge stattfindet. Besonders wichtig ist für die Ortsgemeinde daher auch, dass es regelmäßig Informationen und Aktionen zur Sensibilisierung der Bevölkerung gibt.
Bei der Präsentation der Maßnahmen wurde dies auch nochmal deutlich gemacht. Ein Überströmen des Hochwasserschutzes bei einem größeren Moselhochwasser als es die Dammbalkenwand abhalten kann, besteht die Gefahr, dass die Moselstraße bis zu mehreren Metern hoch überflutet wird. Wesentliche Maßnahmen des Konzeptes sind dann auch zur Information der Bevölkerung (durch Faltblatt und regelmäßige Bekanntmachungen) festgehalten, außerdem sollen der Alarm- und Einsatzplan der Feuerwehr überarbeitet werden und ein Evakuierungsszenario mit abbilden.
Starkregen hat in Oberbillig bislang nur geringe Schäden verursacht und wenige Häuser betroffen. Dennoch wurde auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen, der örtlichen Einschätzungen und mit Hilfe der Sturzflutgefahrenkarte des Landes Rheinland-Pfalz ermittelt, welche Bereiche bei zukünftigen Starkregen betroffen sein könnten und mit welchen Maßnahmen man dies bereits vermeiden könnte. Insbesondere entlang des langen Fellericher Weges, der aus einem großen Außen- und Einzugsgebiet Wasser in die Ortslage führt, sind verschiedene Maßnahmen zur Wasserrückhaltung und zum Abschlag von Wasser in das unbebaute Wottelbachtal vorgesehen.
Maßnahmenpräsentation Nittel
Am Dienstagabend wurden die Maßnahmen für die Ortsgemeinde Nittel und die Ortsteile Köllig und Rehlingen im Nitteler Bürgerhaus vorgestellt. Die Veranstaltung fand großes Interesse und es gab rege Diskussionen zu einzelnen Maßnahmenbestandteilen. Das Planungsbüro Hömme stellte den rund 40 Bürgerinnen und Bürgern sowie Ortsbürgermeister Peter-Leo Hein, den Ortsvorstehern von Köllig und Rehlingen und dem hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Konz, Guido Wacht, als Vertreter der VG und somit des Auftraggebers des Konzeptes, die derzeit im Entwurf fertiggestellten Maßnahmen für die drei Ortsteile vor. Der Hauptort Nittel ist wie Köllig von Starkregenabfluss aus den Außengebieten betroffen, hinzu kommt die Gefährdung durch Moselhochwasser. Dieses kann unter Umständen zu einem drei bis vier Meter hohen Wasserstand in den unteren Ortsstraßen führen. Entsprechend wurde vor Vorstellung der empfohlenen Maßnahmen zunächst die Gefährdungslage dargestellt, um auch die Sensibilität für das Thema und eine entsprechende Eigenvorsorge zu verstärken.
Insgesamt rund 20 vorabgestimmte Maßnahmen wurden den Nittelern präsentiert; entwickelt wurden sie aus den Ergebnissen der Ortsbegehungen, des Workshops, der Kartenanalyse und den Erkenntnissen aus früheren Ereignissen. Diese bestehen im Entwurf und werden nach konkreter Abstimmung – auch mit der Ortsgemeinde – in das Konzept aufgenommen. Herausgestellt wurden in der Präsentation die besondere Überschwemmungsgefährdung in der Moselstraße, die durch Starkregen von den Weinbergen betroffenen Straßen und die an Nitteler Bach sowie dem Neuweggraben liegenden Straßen und bebauten Bereiche. Insbesondere im Bereich Neuweggraben und am Nitteler Bach vor der Ortslage sind Maßnahmen vorgesehen, um Wasserabfluss und Materialeintrag in die Ortslage zu vermeiden. Auch in Köllig kommen Wasser und Schlamm aus den Hangflächen und haben zu einigen überschwemmten Objekten geführt. Unter anderem soll eine optimierte Wasserführung in den Straßen (Stichwort Notabflusswege) und eine Offenlegung des Rehlinger Baches in der Ortsmitte den Wasserabfluss verbessern. Die Renaturierung des derzeit verrohrten Fließgewässers wurde angeregt diskutiert, dargestellt werden konnten aber die positiven Auswirkungen auf den Abfluss und dass eine Offenlegung die Gefahr einer großflächigen Überschwemmung, wie zuletzt geschehen, reduzieren würde. Angemerkt wurde von den Kölligern, dass zusätzlich Maßnahmen im Außenbereich Wasser und Material von einem Abfluss in die Ortslage fernhalten müssen. Auch solche Maßnahmen sind bereits konzipiert und sollen ergänzend umgesetzt werden.
Weitere Maßnahmen, die in das Konzept integriert werden sollen, sind u.a.:
- Errichtung von Treibgutrückhalten am Rehlinger Bach vor der Ortslage Rehlingen und am Neuweggraben in Nittel
- Herrichtung von Notabflusswegen, u.a. im Bereich Weinstraße/ Neuweg
- Prüfung und Unterhaltung der Hochwasserschutzanlage
Maßnahmenpräsentation Temmels
Nach Wellen und Wasserliesch war Temmels die dritte Moselgemeinde, in der die Maßnahmen des Vorsorgekonzeptes vorgestellt wurden. Vor Moselhochwasser gibt es allerdings hier keinen Schutz, es hilft nur die Eigenvorsorge. Temmels verfügt, anders wie seine Nachbargemeinden, nicht über eine Hochwasserschutzanlage. Entsprechend großflächig wäre der moselnahe Ortsteil überflutet, wenn es zu einem vergleichbaren Hochwasser wie 1993 und 1995 oder sogar zu einem größeren, einem statistischen „Extremhochwasser“ kommt. Noch vor der Erläuterung der geplanten Maßnahmen zur Starkregen- und Hochwasservorsorge, erläuterte Volker Thesen vom Planungsbüro Hömme die Hochwassergefährdung und die potenziellen wie bekannten Gefahrenbereiche für Überschwemmungen durch Starkregen.
Einen baulichen Hochwasserschutz zur Absicherung gegenüber einem Moselhochwasser sehen die Empfehlungen und Maßnahmenplanungen des Konzeptes nicht vor. Bereits nach den großen Hochwassern in den 1990er Jahren ermittelte eine Machbarkeitsuntersuchung einen negativen Kosten-Nutzen-Aspekt für einen baulichen Hochwasserschutz in Temmels – wie auch Karl-Heinz Ginsbach anmerkte, ehemaliger Referent für Hochwasserschutz bei der SGD Nord und interessierter Zuhörer in Temmels. Entsprechend notwendig ist die bauliche wie auch informelle Vorsorge jedes Einzelnen Moselanliegers, um Haus und Grund hochwassersicher zu machen und sich ausreichend über Warnungen zu informieren. Tipps, Informationen und nützliche Broschüren wurden den mehr als 25 Bürgerinnen und Bürgern mit auf den Weg gegeben. Darüber hinaus wurden die verschiedenen Aspekte der Bauvorsorge in der Präsentation verbildlicht und anschaulich erklärt: darunter bspw. Sicherungen gegen Kanalrückstau und eindringendes Grundwasser, Schutz vor Oberflächenwasser an Kellertreppen und Lichtschächten.
Insbesondere auf die Vermeidung von innerörtlichen Überschwemmungen infolge von Starkregen zielen die definierten Maßnahmen des Vorsorgekonzeptes. Aus Sicht des Planungsbüros wie auch des Auftraggebers, der Verbandsgemeinde Konz, ist die Verbesserung an der innerörtlichen Gewässerstrecke des Nassentalbaches sowie am Durchlass des Gewässers unter der Bahnstrecke, der Punkt mit der höchsten Priorität bei der anschließenden Umsetzung nach Fertigstellung des Konzeptes. Das Bauwerk selbst, die unzureichende Möglichkeit der Unterhaltung und die Defizite am dicht bebauten Gewässerabschnitt in der Straße am Bach verschärfen die Hochwasserproblematik. Für eine Renaturierung und Verbreiterung des Abflusskorridors warb auch Thomas Molter, der für Gewässer und Rentaurierungen zuständige Sachbearbeiter der VG Konz, der in Temmels als Vertreter der für die Gewässerunterhaltung zuständigen Behörde zugegen war.
Weitere Maßnahmen in Temmels sollen am Nassentalbach oberhalb der Ortslage sowie im Außengebiet umgesetzt werden, um Wasser- und Materialeintrag in die Ortslage zu reduzieren. Zur Herrichtung von Notabflusswegen wird das spätere Konzept ebenfalls Vorschläge machen.
Maßnahmenpräsentation Konz-Oberemmel
Im Gegensatz zum 1. Bürgerworkshop letzten Jahres, dessen Beteiligung relativ überschaubar ausfiel, fanden sich am gestrigen Abend rund 40 Bürgerinnen und Bürger im Oberemmeler Bürgerhaus ein, um sich über den Stand des Konzeptes und der für die Ortsgemeinde vorgesehenen Maßnahmen zu informieren.
Aufgrund der großen Resonanz war es den Veranstaltern wichtig, neben den öffentlich umsetzbaren Maßnahmen, nochmals explizit auf die private Zuständigkeit hinzuweisen. In diesem Zusammenhang wurde das notwendige Zusammenspiel zwischen der öffentlichen Hand und den Hausbesitzern erläutert und darüber hinaus technische Handlungsoptionen des Objektschutzes, aber auch Angaben zur Verhaltensvorsorge gemacht.
Hinsichtlich der Maßnahmen lag der Fokus, ähnlich wie bei den anderen Konzer Ortsgemeinden, zum einen darauf, das Wasser möglichst fern der Ortslage zu halten, sprich dieses außerorts so zu bewirtschaften, dass möglichst wenig Oberflächenabfluss in die Ortslage gelangt. Zum anderen ist es das Ziel, das Wasser, welches innerhalb der Ortsgemeinde abflusswirksam wird, möglichst schnell aus wassersensiblen Bereichen zu leiten bzw. dem Gewässer innerorts ein wenig mehr Raum zu geben, um seine Kapazität bezüglich seiner Wasseraufnahme und -führung zu erhöhen und bestenfalls zu optimieren.
Diesem grundsätzlichen Vorgehen entsprechend wurde eingehend die Situation oberhalb der Ortschaft, im Zusammenhang mit dem Ausbau der K136, betrachtet. Hier ist vorgesehen die Waldentwässerung vom innerörtlichen Kanalnetz abzutrennen und damit einhergehend den Materialeintrag von außerhalb in das Kanalnetz zu reduzieren. Außerdem wurde festgehalten, dass bei den künftigen Baumaßnahmen an der K136, die Starkregenvorsorge innerhalb der entsprechenden Planung zu berücksichtigen ist.
Das Gefahrenpotenzial innerorts soll beispielsweise dadurch entschärft werden, indem dem Mawelbach mehr Retentionsfläche gegeben wird und ggf. die ihn einengenden Halbschalen entfernt werden. Am Oberemmeler Bach ist im Rahmen der Renaturierung u.a. vorgesehen, die rechtsseitige Mauer zur Straße hin zu entfernen, sodass das (oberflächlich abfließende) Wasser in das Bachbett (zurück-) finden kann und die Straße nicht langfristig eingestaut wird.
Weitere Maßnahmen beinhalten die Ertüchtigung bzw. Optimierung der Weiheranlagen zur verbesserten Rückhaltung von Hochwasserabfluss und Geschiebe.
Darüber hinaus wurde auch das Neubaugebiet Im Petschel II thematisiert. Ziel der diesbezüglichen Maßnahme ist es, dass in Abstimmung innerhalb der Baugebietsplanung eine verträgliche Lösung im Sinne einer wirksamen Oberflächenentwässerung erarbeitet wird, die auch den Starkregen- und Hochwasserrückhalt berücksichtigt.
Weitere Maßnahmen sind u.a.:
- die Veränderung der Außengebietsentwässerung im Bereich Galgenweg
- Ertüchtigung bzw. Optimierung der Wasserführung der Straße Bachhansenwiese
Maßnahmenpräsentation Wasserliesch
Der Einladung zur zweiten Beteiligungsrunde im Rahmen der Erarbeitung des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes folgten knapp 30 Personen, um sich über den aktuellen Stand der angedachten Maßnahmen für Wasserliesch zu informieren und diesbezüglich Rückmeldung zu geben.
Während der Präsentation wurde u.a. Bezug zum Technischen Hochwasserschutz genommen, dem durch die direkte Flusslage Wasserlieschs eine wichtige Bedeutung zuteil wird. Dementsprechend zielt diese Maßnahme beispielsweise darauf ab, Zuständigkeiten und Vorgehensweisen für eine jährliche Prüfung des Materialbestandes der Schieber und Hochwasserschutztore im Straßendamm der B 419 festzulegen und die Feuerwehr sowie Gemeindearbeiter für den Extremfall zu schulen, sodass schnell und effizient gehandelt werden kann.
Ein weiterer Fokus wurde auf das Baugebiet In der Zehnt gelegt. Gegenstand der Maßnahme ist das offene Graben-Entwässerungssystem, welches einer hydraulischen Überprüfung auf Funktionsfähigkeit unterzogen werden soll, um anschließend adäquate Handlungsoptionen ableiten zu können. Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit geeigneter Notabflusswege verwiesen, die das übertretende Wasser schnell und möglichst schadarm durch und aus der Bebauung in umliegende Freiflächen bzw. anschließend zu vorhandenen Regenrückhaltebecken leiten sollen. Grundsätzlich ist es das Ziel, der Ortslage so wenig Oberflächenabfluss wie möglich zuzuführen, indem man beispielsweise im Fall In der Zehnt darauf achtet, dass die Wegeseitengräben und Einlassroste des oberhalb befindlichen Wirtschaftswegs regelmäßig unterhalten werden. Hiermit soll verhindert werden, dass das Wasser unkontrolliert über die Hänge, Richtung Baugebiet, fließt und hier die Entwässerungsgräben überlastet und zusätzlich mit transportiertem Material zusetzt. Ähnliches wird innerhalb der Maßnahmenliste für die Straße Im Kestenbüsch festgehalten, welcher von den direkt angrenzenden höheren Lagen ein maßgeblicher Oberflächenabfluss zugeführt wird. Bei diesen skizzierten Notabflusswegen gilt es, die Wasserführung der Straßen zu verbessern, um das Wasser in der Straße halten zu können. Die Umsetzung dieser Vorhaben bietet sich u.a. im Rahmen künftiger Straßenbaumaßnahmen an.
Neben den Maßnahmen im und für den Bestand, ist die Hochwasser- und Starkregenvorsorge in besonderem Maße bei der baulichen Erweiterung Wasserlieschs zu berücksichtigen, um dementsprechend sensibel zu planen und einer Verschärfung der Sachlage vorzubeugen. Dieser Verweis wird etwa für das Neubaugebiet Im Seegarten im Konzept festgehalten werden.
Weitere Maßnahmen sind u.a.:
- Ertüchtigung und Unterhaltung der entlang des Waldweges von der Römerstraße bestehenden Furten und Querrinnen, Ergänzung weiterer Abschläge in das Albachtal
- Ertüchtigung der Kapellenstraße als Notabflussweg
- statische Prüfung der Böschungsmauer im Bereich der Löschemerstraße sowie deren Sicherung und bauliche Stabilisierung
Wie immer war es neben den Handlungsoptionen, die im öffentlichen Raum umgesetzt werden können, ein wichtiges Anliegen der Veranstalter, die Bürgerinnen und Bürger auf den dringend anzuratenden Objekt- und Eigenschutz hinzuweisen und grob die entsprechenden privaten Maßnahmen zu skizzieren. Denn letztlich macht das Wasser nicht Halt an der Grenze zwischen privatem und öffentlichen Raum, geschweige denn können öffentlich umgesetzte Maßnahmen den privaten Grund und Boden im Extremfall in ausreichendem Maße sichern.
Maßnahmenpräsentation Tawern, Wawern, Onsdorf
Wie auch beim ersten Workshop zeigten die Tawerner, Wawerner und Onsdorfer reges Interesse am Entstehungsprozess des Hochwasservorsorgekonzeptes für die Verbandsgemeinde Konz und so nutzten rund 110 Bürgerinnen und Bürger die Chance den derzeitigen Stand der für sie zutreffenden Maßnahmenliste zu erfahren und diesbezügliche Anmerkungen sowie weitere Anregungen zu geben.
Zu den Schwerpunkten Tawerns, welche auch vehement vom Publikum vertreten wurden, zählen die Optimierung der innerörtlichen Gewässerunterhaltung und die u.a. darauf aufbauende Entschärfung des Gefährdungspotenzials des Mannebachs und Mausbachs, welches über das Hochwasservorsorgekonzept hinaus auch im Rahmen der aktuellen Renaturierungsplanung ein elementares Thema darstellt. Essentiell für eine funktionierende Unterhaltung ist die Klärung und Festlegung der Zuständigkeiten und dass diese entsprechend geschult werden, sodass präventiv Vorkehrungen getroffen werden können, um die Anlieger im Bereich des Möglichen zu schützen. In diesem Zusammenhang ist mit der Verbandsgemeinde abzustimmen, wie die dafür anfallenden Kosten aufzuteilen sind. Auf Anmerkungen aus dem Publikum machte der Ortsbürgermeister Tawerns, Herr Müller, deutlich, dass er in der Übertragung der Verantwortlichkeiten auf die Ortsgemeinde eine Chance sieht, handlungsfähig zu bleiben sowie unmittelbar reagieren zu können. Dementsprechend strebt er weiter an, dass regelmäßige Begehungen am Gewässer stattfinden, um den Zustand der Bachläufe und das Bachumfeld privater Grundstücke zu überprüfen, um hier gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen zu können.
Eine weitere Option, deren Prinzip im Vorfeld der dezidierten Maßnahmenpräsentation erläutert wurde, bietet die Errichtung von sogenannten Notabflusswegen. Hierbei verfolgt man grundsätzlich das Ziel natürliche und topographisch bedingte Fließwege bei Starkregenabfluss baulich so zu gestalten, dass das Wasser möglichst schadarm und zügig durch die Ortslage geführt werden kann. Hier ist hinzuzufügen, dass sich das Wasser aufgrund der entsprechenden Topographie und Lage einer Ortschaft ohnehin seinen Weg sucht, wie vergangene Ereignisse bereits gezeigt haben. Der Notabflussweg bietet mithilfe der aufgenommenen Erfahrungswerte und der beobachteten Fließwege aber eine Möglichkeit, das Wasser möglichst gezielt zu führen und entsprechende bauliche Vorkehrungen zu treffen. Sowohl für Tawern als auch für Onsdorf konnten geeignete Straßenabschnitte aufgezeigt werden, die sich im Besonderen für eine solche Maßnahme anbieten würden. Die Auflistung der geeigneten Straßen kann von den Ortsgemeinden nun weiter genutzt werden, um beispielsweise bei künftigen Straßenbaumaßnahmen geeignete Vorkehrungen zu treffen.
Neben den Maßnahmen innerorts, wurden auch solche vorgestellt welche vor bzw. außerhalb der Ortslage umgesetzt werden und zumindest zu einer Entlastung der innerörtlichen Gewässersysteme führen können. Für Tawern wurden hier beispielsweise im Bereich des Wirtschaftsweges oberhalb der Kirche Perspektiven aufgezeigt, wie das Wasser möglichst effizient in innerhalb unbebauter Flächen zurückgehalten werden kann, um den Oberflächenabfluss in Richtung der Bebauung zu reduzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Zusammenarbeit mit dem Forst dar. In diesem Zusammenhang wurde auf die südlich angrenzenden Waldflächen verwiesen, welche zum Teil wieder aufgeforstet werden sollen, da Wald und durchwurzelter Boden mitunter den effizientesten Rückhalteschutz bieten. Andererseits sollten kritische Baumbestände, welche sich beispielsweise in unmittelbarer Nähe zur Tawerner Bebauung befinden, kritisch geprüft und wenn notwendig abgeholzt werden.
Wesentliche Schwerpunkte für Wawern waren die Gefahrenabwehr seitens des Feuerwehrgerätehauses, um auch im Ereignisfall handlungsfähig zu bleiben, die künftige Planung und Unterhaltung des Weyerbachs und die Optimierung der nördlich an die Ortschaft angrenzenden Weinbergsentwässerung, welche immense Auswirkungen auf den Starkregenabfluss innerhalb der Wawerner Bebauung hat. Hinsichtlich der Unterhaltung wurden ähnliche Ansatzpunkte wie für Tawern skizziert. Für den Weyerbach schlug das Planungsbüro Hömme eine wasserbauliche Gesamtmaßnahme vor, die letztendlich u.a. darauf abzielt dem Bach in geeigneten Bereichen einen größeren Abflussquerschnitt zu verschaffen, um dem Gewässer mehr Raum und Kapazität zu geben, sodass dieser im besten Fall nicht direkt über die Ufer tritt. Darüber hinaus wurde die Überfahrt über den Weyerbach betrachtet. Hier erfolgte die Empfehlung die Überfahrt, welche die ohnehin vorhandene Rückstauproblematik im Extremfall verschärft, zurückzubauen und die Einleitungen entsprechend anzupassen. Eine weitere Maßnahme, welche sich bereits zum derzeitigen Zeitpunkt in der konkreten Planung bzw. Umsetzung befindet, beinhaltet die Verbesserung der Außengebietsentwässerung Hochwald / Sportplatz. Hier liegt der Fokus beispielsweise auf der Entfernung bzw. Umgestaltung des Grabens und der bestehenden Verrohrung sowie auf der Anlage zweier Retentionsmulden, welche den Oberflächenabfluss Richtung Sportplatz bzw. bebauter Fläche reduzieren. Darüberhinaus wurde hinsichtlich der künftigen Neubauplanung der K 132 und entsprechender Baumaßnahmen angeraten, diese Gelegenheit zu nutzen, um bauliche Anforderungen der Starkregenvorsorge zu integrieren, sodass die Wasserführung der Straße verbessert und die umliegenden Grundstücke möglichst geschützt werden können.
Onsdorf ist weniger durch seine Lage am Mausbach als durch drohenden Starkregenabfluss aus dem Außengebiet betroffen, weswegen für Onsdorf auch vornehmlich solche Maßnahmen präsentiert wurden, die auf dieses Gefährdungspotenzial ausgerichtet sind. Zu diesen gehören die Unterhaltung des Wasserlaufs am Kaltenberg sowie der entsprechenden baulichen Einrichtungen, die Verbesserung der Außengebietsentwässerung Auf der Hohlgasse sowie die Option eines entsprechenden Notabflussweges zum Mausbach und die Anpassung der Nutzung der an die K 110 angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. Bei letzterem erfolgte beispielsweise der Hinweis auf bereits bewährte Maßnahmen, wie die Verkürzung der Hanglinien und die Begrünung der Tiefenlinien.
Maßnahmenpräsentation Wellen
Der Einladung zum 2. Bürgerworkshop waren lediglich rund 10 Bürger der Ortsgemeinde gefolgt.
Ein besonders großes Interesse bestand an der weiteren Vorgehensweise bzw. Zuständigkeit in Sachen des technischen Hochwasserschutzes, welcher in Wellen, durch die unmittelbare Nähe zur Mosel, von elementarer Bedeutung für den Schutz der Ortslage ist. Dementsprechend fand sich diese Thematik auch in der Maßnahmenliste für Wellen wieder. Da es sich hierbei um eine Maßnahme höchster Dringlichkeit handelt, konnten in diesem Zusammenhang bereits erste Schritte der Klärung und Abstimmung seitens der Zuständigen eingeleitet werden. Des Weiteren wurden die Bürger darüber informiert, dass die dementsprechende Technik seitens der Verbandsgemeinde in zeitnaher Zukunft auf deren Funktionsfähigkeit zu prüfen bzw. zu ersetzen ist. Weiter unumgänglich ist eine regelmäßige Schulung der Feuerwehr und der Gemeinde, sodass im Hochwasserfall schnell reagiert und die Hochwasserschutzanlagen rechtzeitig zum Einsatz gebracht werden können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterhaltung des Straßenseitengrabens der B419, welcher dem Planungsbüro Hömme bereits bei der Ortsbegehung gezeigt wurde. Hier konnten die Zuständigkeiten geklärt werden. Darüber hinaus wurde eine Intensivierung diesbezüglicher Unterhaltungsarbeiten empfohlen.
Mit Blick in die Zukunft wurde eine Maßnahme für die geplanten Neubaugebiete Farsterweg und Galgenberg formuliert. In beiden Fällen ist es unbedingt notwendig, sich ausführlich mit der Entwässerung beider zu bebauenden Flächen zu befassen, da hier sonst, durch die Lage zum Hang, das Gefährdungspotenzial und die Betroffenheit durch Starkregenabfluss immens verstärkt wird. Ergänzend hierzu wurde auf die Gefahrenlage des Wohnviertels In der Steinkaul hingewiesen. Auch hier ist die Lage zum Hang entscheidend und der von dort geführte Oberflächenabfluss, der im Starkregenfall ungehindert in das Wohngebiet einströmt. Eigen- und Objektschutzmaßnahmen sind an dieser Stelle, aber auch grundsätzlich, dringend erforderlich.
Ein weiterer Punkt des Konzeptes befasst sich mit der Sachlage und der daraus resultierenden Handlungsoptionen innerhalb des Wohngebiets In den Hässeln/ Auf Rubersberg, welche nach der Präsentation mit einem betroffenen Bürger nochmals ausführlich erläutert werden konnten. Auch hier sind die Anwohner in jedem Fall zu Objektschutzmaßnahmen angehalten, im Konzept festgehaltene sturzflutgefährdete Tiefenrinnen sind von Bebauung fernzuhalten und die Straßeneinläufe regelmäßig zu reinigen. Da jedoch das Kanalnetz bei extremen Niederschlägen keine Entlastung bringt bzw. den reißenden Oberflächenabfluss ohnehin nicht mehr fassen kann, wurde insbesondere wiederholt auf die notwendigen Eigen- und Objektschutzmaßnahmen hingewiesen.
Weitere Maßnahmen sind u.a.:
- Information und Sensibilisierung der Betroffenen, Gefahrenabwehr und Einsatzplanung seitens der Feuerwehr
- Optimierung der Entwässerung bzw. Wasserführung im Bereich Waldstraße / Josef-Schnuch-Straße / Marienstraße
Maßnahmenpräsentation Konzer Tälchen
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Tälchens zeigten reges Interesse am weiteren Prozess des Projekts und erschienen zahlreich im Bürgerhaus in Krettnach. Rund 60 Interessierte waren gekommen, konnten auf den neuesten Stand gebracht werden und Rückmeldungen zu den vorgestellten Maßnahmen geben bzw. weitere Hinweise geben.
Die Anwesenden waren sich einig, dass es ein vorrangiges Ziel sein sollte, die Leistungsfähigkeit und die Kapazität der Außengebietsentwässerung oberhalb des Konzer Tälchens zu verbessern, sodass möglichst wenig Oberflächenabfluss in die Ortslagen geleitet wird. Dies wird auch umfassend im Rahmen der Maßnahmenvorstellung berücksichtigt. So wurde die Veränderung der Entwässerungssituation der B 268 als wichtige Maßnahme benannt. Zu den geeigneten Optionen zählen das Abkoppeln der Entwässerung vom Wege- und Entwässerungssystems der Flurbereinigung und die Herstellung einer funktionierenden örtlichen Versickerung, beispielsweise über die Errichtung von Aufwallungen unterhalb bepflanzter und landwirtschaftlich ungenutzter Querriegel. Des Weiteren gilt es, grundsätzlich die Flächen oberhalb der Ortslagen zur Rückhaltung des Wassers zu nutzen. Um dies zu erreichen bedarf es einer umfassenden Veränderung der aktuellen Entwässerungssituation. Wesentlich ist hierbei die Wiederherstellung eines funktionsfähigen Zustandes der Weinbergsentwässerung sowie die Wiederherstellung und insbesondere Unterhaltung bestehender Querschläge. Als weiter sinnvoll wurde die Drehung von hangseitig geneigten Wegen zur breitflächigen Ableitung des Oberflächenwassers in die landwirtschaftlichen und brach liegenden Parzellen erachtet.
Übersteigen extreme Niederschläge trotz allem die Kapazität der Außengebietsentwässerung, sollte es das Ziel sein, den Oberflächenabfluss so gezielt und schnell wie möglich, schadarm durch die Ortslage dem Konzer Bach zuzuführen. In diesem Sinne wurden basierend auf den von den Bürgerinnen und Bürgern berichteten bzw. beobachteten Fließwegen und der ermittelten potenziellen Abflusskonzentration die unweigerlich durch Starkregenabfluss beaufschlagten Straßen und Wege identifiziert. Diese sollen zur Ableitung des Wasser entsprechend ertüchtigt werden, etwa in Form eines negativen Dachprofils, um das Wasser möglichst in der Straße führen zu können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Wasser bei einem bestimmten Ereignis ohnehin durch die Ortslage fließen wird – die Herrichtung der Straßen und Wege soll dabei das Wasser möglichst gezielt durch den bebauten Bereich leiten und soweit örtlich machbar von bebauten Flächen fernhalten. Für die Grundstückseigentümer ist es jedoch unerlässlich, Objekt- bzw. Eigenschutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihr Hab und Gut bestmöglich abzusichern.
Weiter Maßnahmen sind u.a.: Ertüchtigung des Erdbeckens Euchariusberg, Veränderung des landwirtschaftlichen Wegesystems (Unterbrechung bestehender Betonwege, Abkopplung vom Entwässerungssystem der Weinberge, Reaktivierung der Weiheranlage und Erhöhung der Funktionsfähigkeit als Wasserrückhalt.
Workshops
Die Bürgerbeteiligung ist ein wesentlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses zur Ableitung von Maßnahmen für das Hochwasserschutzkonzept. Informieren Sie sich nachfolgend über die Themen und Diskussionen der bereits stattgefundenen Workshops.
Workshop Wasserliesch
Gut gefüllt war die Aula der Grundschule in Wasserliesch beim Workshop zur Erstellung des Vorsorgekonzepts für Hochwasser und Starkregen. Rund 30 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich engagiert an der Analyse der kritischen Bereiche im Ort. Die Gemeinde Wasserliesch liegt geschützt von der Mosel hinter dem Straßendamm der B 419. Dieser hält ein Moselhochwasser bis zu einem statistisch hundertjährigen Ereignis ab – jeder darüber liegende Pegel führt zu einem Überströmen des Dammes und zu einem Volllaufen der dahinterliegenden Straßen und Gebäude. Ein Extremhochwasser der Mosel würde rund 170 Häuser betreffen und einige Straßenzüge bis zu vier Metern unter Wasser setzen. Entsprechend notwendig ist eine ausreichende Vorbereitung und Vorsorge. Dies war jedoch nur eines der beiden Themen des Workshops, daneben ging es auch um extreme Starkregenereignisse und deren mögliche Auswirkungen auf die bewohnten Bereiche der Gemeinde.
Ortsbürgermeister Thomas Michael Thelen begrüßte die rund 30 interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie das von der Verbandsgemeinde zur Erstellung des Vorsorgekonzepts beauftragte Planungsbüro Hömme GbR aus Pölich. Nach einer thematischen Einführung zu den Themen Flusshochwasser, Starkregen und private Überflutungsvorsorge durch Volker Thesen vom Büro Hömme, wurden in drei Arbeitsgruppen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Wasserliescher zusammengetragen und an notwendigen und sinnvollen Maßnahmen für die Ortsgemeinde gearbeitet. Grundlage dafür wird die Defizitanalyse sein, die durch das Planungsbüro aus den Ergebnissen der in Vorbereitung des Workshops durchgeführten Ortsbegehung und der Arbeitsgruppen erstellt wird. Darin aufgenommen wurden unter anderem die Entwässerrungssituation über Gräben entlang der Wohnhäuser im Baugebiet Unter der Fels und die Wasserführung aus dem Außengebiet entlang der Straßen und Wege in Richtung Kestenbüsch. Außerdem wurden notwendige Maßnahmen zur funktionstüchtigen Erhaltung des bestehenden Hochwasserschutzes (u.a. die Schieber und Schutztore) diskutiert sowie sinnvolle Ergänzungen zu einem Alarm- und Einsatzplan für die Einsatzkräfte im Falle eines Extremhochwassers der Mosel.
Mit dem Workshop in Wasserliesch endete die erste Runde der Bürgerversammlungen zum Vorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Konz. Nach Fertigstellung der Maßnahmen werden diese im Jahr 2019 in den einzelnen Ortsgemeinden durch das Planungsbüro vorgestellt. Die Termine dazu werden vorab bekanntgegeben – unter anderem hier.
Workshop Pellingen
Als Höhengemeinde und oberhalb von Gewässerläufen liegend ist Pellingen nicht direkt durch Hochwasser, die von Fließgewässern ausgehen, bedroht. Starkregenereignisse können jedoch auch in Pellingen zu hohen Schäden und einigen betroffenen Grundstücken und Gebäuden führen. Aus der Vergangenheit konnten bereits ein paar Stellen berichtet werden, an denen Wasser oberflächlich in Gebäude eingedrungen ist. Die meisten Schäden und Betroffene gab es jedoch durch Kanalrückstau – vor allem in der Konstantin- und Römerstraße. Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Horst Hoffmann wurde am 05.11.2018 in kleiner öffentlicher Runde beim Workshop im Gemeinderaum über weitere potenziell gefährliche Stellen bei hohen Niederschlagsmengen gesprochen.
Besonders die in Entstehung bzw. in Planung befindlichen Neubaugebiete sind hinsichtlich Starkregenabfluss gesondert zu betrachten und eine passende Abflussmodellierung bereits in der Planung zu berücksichtigen. Zur Verbesserung der Situation in der Bergstraße, in dessen Tiefpunkt sich Wasser aus vielen Bereichen sammelt, wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt. Diese werden im Rahmen der Konzepterstellung nochmals begutachtet und hinsichtlich ihrer Wirkung bei Starkregenereignissen bewertet.
Workshop Oberbillig
Die Sicherheit durch die mobile Hochwasserschutzwand ist nur sehr begrenzt, so wurden beim Workshop in Oberbillig ein Versagen der Schutzwand und notwendige Maßnahmen für den Ernstfall diskutiert. Rund 20 Bürgerinnen und Bürger waren am Mittwochabend, 31.10.2018 zum Workshop in das ehemalige Haus der Fischerei nach Oberbillig gekommen, die von Ortsbürgermeister Andreas Beiling begrüßt wurden. Die vermeintliche Sicherheit, die die mobile Schutzwand bis zu einem 50-jährlichen Hochwasserereignis bietet, ist trügerisch. Ein solches Ereignis kommt statistisch betrachtet etwa 20 mal in 1000 Jahren vor. Bemessen ist die Hochwasserschutzeinrichtung nur auf ein 35-jährliches Ereignis, zuzüglich einem Freibord von 50 cm. Entsprechend hoch ist die Gefährdung eines Überströmens der Dammbalkenwand und ein anschließendes Volllaufen der Moselstraße. Nach einer einführenden Erörterung der Gefährdungssituation durch das Planungsbüro Hömme – sowohl was Moselhochwasser angeht als auch die Betroffenheit durch Sturzfluten nach Starkregenereignissen – begannen ausführliche Diskussionen in den vorbereiteten Arbeitsgruppen.
Für den Katastrophenfall eines Hochwasserereignisses mit einem höheren Pegel als die Schutzmauer bedarf es in Oberbillig und insbesondere bei der Feuerwehr eines detaillierten Einsatz- und Alarmplanes. Es existiert aus Erfahrungen vergangener Katastrophenschutzübungen bereits ein Verfahrensplan, dieser soll jedoch noch um einige Punkte erweitert werden. Dazu gehören etwa die Festlegung eines Einsatzmanagements und die rechnerische Ermittlung des Überflutungsraumes in der Moselstraße, in Vergleich und Abhängigkeit der entsprechenden Hochwasserwellen. Dadurch möchte man auch Kenntnisse darüber erlangen, wann eine erhöhte Erosionsanfälligkeit des Deiches bestünde.
Die Ortslage Oberbillig ist durch Starkregenabfluss aus dem oberhalb liegenden Einzugsgebiet vor allem in der Brückenstraße und Baugebieten Im Pieter und Unterberg/ Am Rosenberg betroffen. Hier sollen Maßnahmen definiert werden, durch die das Wasser oberhalb der Ortslage abgeschlagen bzw. in die Ortslage eintretendes Wasser in sogenannten Notwasserwegen möglichst schadfrei durchgeleitet werden kann.
Workshop Temmels
Gut besucht ist der Workshop zum Hochwasserschutzkonzept am Donnerstagabend, 20.09.2018, im Temmelser Bürgerhaus. Ortsbürgermeister Herbert Schneider begrüßt die rund 30 interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürger zum Workshop für die Gemeinde Temmels. Das letzte Moselhochwasser ist fast 25 Jahre her. Erinnern können sich zwar noch einige, doch gerade viele neue Bewohner der Moselstraße wohnten damals noch nicht in Temmels und sind sich der Gefahr vor ihrer Haustür noch gar nicht bewusst. Entsprechend geht es in der Bürgerversammlung, neben der Fokussierung auf Gefahren durch Starkregen und Sturzfluten, auch um die Sensibilisierung der Moselanlieger. Vier Gruppen diskutieren nach einem informativen Vortrag zu Beginn des Abends an den vier Gruppentischen über die kritischen Stellen in der Ortslage und notwendige Maßnahmen zur Reduzierung der Schäden durch Starkregen und Hochwasser von Mosel und Nassentalbach.
Dieser bringt Wasser und Treibgut aus einem riesigen Einzugsgebiet oberhalb der Ortslage und verschärft die Gefahrensituation im Bereich der Saarburger Straße. Dort ist das Gewässer teilweise eng verbaut und kreuzt die Straße, bevor es in ein unzureichendes Bauwerk eintritt und unter der Bahnstrecke verrohrt hindurch geführt wird. Einige Anwohner der umliegenden Häuser schildern die Überschwemmungssituation bei heftigen Regenereignissen, aber auch nach nur leichten Regenfällen sammelt sich mitunter schon Wasser auf ihren Grundstücken und im Kreuzungsbereich von Saarburger Straße und Weinbergstraße. Hier am tiefsten Punkt der Straße kann das Wasser dann nur schwer ablaufen. Neben diesen werden weitere neuralgische Punkte vermerkt und die Fließwege des Wassers auf Luftbildkarten nachgezeichnet.
Für die weitere Arbeit am Hochwasserschutzkonzept nimmt das Planungsbüro auch einige Ideen und Lösungsvorschläge der Bürger mit, die auf ihre Tauglichkeit und eine potenzielle Umsetzung geprüft werden sollen.
Workshop Wellen
Obwohl von Moselhochwasser und extremen Starkregen in der letzten Zeit verschont, beteiligten sich einige Wellener sehr interessiert am Workshop zum Hochwasserschutzkonzept. Am Montagabend, 27.08.2018, fand unter Gastgeberschaft von Ortsbürgermeister Hans Dostert der Workshop in der Moselgemeinde Wellen statt. Vermeintlich geschützt durch den Straßendamm der Bundesstraße 419 und die Wasserregulierung der Staustufe Grevenmacher, ist die tatsächliche Gefährdung durch ein Flusshochwasser unter den Einwohnern nicht sehr präsent. Die Notwendigkeit zur Aufstellung von Maßnahmen zur Vorbereitung auf ein solches wurde daher eingangs diskutiert, bevor auch in Wellen in Arbeitsgruppen die Problemstellen erfasst wurden. In Bezug auf ein mögliches Übertreten der Mosel über den Straßendamm, mit der Folge einer Überflutung der Moselstraße, wurden notwendige Maßnahmen formuliert, wie etwa die Erarbeitung eines Evakuierungskonzeptes, die Anpassung der Materialbestände der Feuerwehr und die Überprüfung der Durchlässe zur Ableitung des Oberflächenwassers in die Mosel.
Angeregt diskutiert wurde auch über die Sturzflutgefahrenkarte des Landes und davon ausgehend etwaige kritische Bereiche oberflächlichen Wasserabflusses nach Starkregen in Wellen. Hier war insbesondere in einem Bereich eine Konzentrationsrinne mit Schussrichtung auf die bebaute Ortslage eingezeichnet, die einer gesonderten Betrachtung erfordert, um für diesen kritischen Bereich Maßnahmen zur Minimierung des Schadenspotenzials zu definieren.
Workshop Kanzem und Wiltingen
Am Donnerstag, 21. Juni 2018, fand im Wiltinger Bürgerhaus der erste Workshop in der Verbandsgemeinde Konz nach den zahlreichen Starkregenereignissen der letzten Wochen statt. Dementsprechend höher war die Teilnahme der Bürgerschaft, auch wenn die beiden Ortsgemeinden Kanzem und Wiltingen bei diesen Ereignissen vergleichsweise glimpflich davongekommen sind. Wie auch schon bei den Ortsbegehungen vorab zu erkennen war, sind die beiden gegenüberliegenden Nachbargemeinden ganz unterschiedlich von Hochwasser durch die Saar und durch Starkregenabflüsse betroffen. In Kanzem bietet die Höhenlage zur Saar einen Schutz vor Hochwassern, während in Wiltingen ab einem Saarpegel von etwa sechs Metern die ersten Wohngebäude durch Rückstau überschwemmt werden. Die in in Wiltingen in die Saar mündenden Gewässern führen dann ebenfalls zu Rückstau und überschwemmten Straßen.
Die beiden ersten Beigeordneten Hermann-Josef Schmitz (Wiltingen) und Dieter Schafhausen (Kanzem) waren als Vertreter der Ortsgemeinden gekommen und erarbeiteten gemeinsam mit dem Planungsbüro Hömme und den mehr als 20 Bürgerinnen und Bürgern die Problemstellen in den Gemeinden und notwendige wie mögliche Maßnahmen zur Verbesserung. Während in Kanzem lediglich einige Wege im Außenbereich in der Wasserführung zu optimieren sind und weiterer Böschungsabtrag der Saar im Hochwasserfall vermindert werden soll, gibt es in Wiltingen weitere Problemstellen neben der Problematik des Saarhochwassers. Festgehalten wurden u.a. auch die Reaktivierung und Optimierung des Angelweihers als Retentionsbereich, die Aufklärung von Gewässeranliegern zum Umgang mit dem Gewässer und Lagerungen sowie Bauten am Bach und die Prüfung einer Verbesserung des Wasserabflusses aus den Weinbergslagen, um insbesondere den Materialeintrag ins Dorf zu vermindern. Weitere Diskussionspunkte waren die Ausstattung der Feuerwehr, der Verfahrensablauf der Schleuse durch das Wasser- und Schifffahrtsamt sowie die Sicherung von überschwemmten Radwegen und Gemeindestraßen.
Workshop Konz
Nach den separaten Workshops in den Konzer Stadtteilen Oberemmel und im Tälchen, fand am Donnerstag, 24. Mai 2018 der dritte Workshop für die Stadt Konz statt. Eingeladen waren alle Bürgerinnen und Bürger der Stadtteile entlang von Mosel und Saar. Waren bei den Workshops im Tälchen und in Oberemmel noch die Starkregenproblematik und die Außengebietsentwässerung zentrale Diskussionsthemen, wurden in diesem dritten Workshop für den Stadtbereich Konz intensiv die Flusshochwasser von Mosel und Saar und deren Folgen für die Innenstadtbereiche behandelt. Der für den Bereich Konz-Karthaus mit dem Straßendamm der B 51 bestehende Hochwasserschutz ist nur bis zu einem sogenannten statistisch 50-jährlichen Hochwasserereignis ausgelegt. Eine über diesen Bemessungsstand hinausgehende Hochwasserwelle würde den hinter dem Straßendamm liegenden Stadtteil fluten und große Schäden verursachen. Die Hochwasserbetroffenheit ist den Bürgerinnen und Bürgern dort jedoch nicht präsent, da in den letzten Jahrzehnten keine Hochwasser eingetreten sind. Nur vergleichsweise wenige Betroffene und Interessierte waren daher der Einladung der Verbandsgemeindeverwaltung gefolgt und beteiligten sich am Workshop zum Hochwasserschutzkonzept.
Nach einer thematischen Einführung durch das prozessbegleitende Planungsbüro Hömme GbR erarbeiteten die Teilnehmenden in zwei Arbeitsgruppen die Hochwasserproblematik und zudem die Gefährdungslage für Überschwemmungen nach Starkregenereignissen. Auch die Problemstellen in den Stadtteilen Könen, Filzen und Hamm wurden mit den Anwesenden besprochen und insgesamt zusammengetragen, an welchen neuralgischen Punkten der Bedarf nach Verbesserung der derzeitigen Verhältnisse besteht. Ausführliche Informationen und Beratungsangebote wurden zur privaten Hochwasservorsorge weitergegeben, so etwa zu baulichem Hochwasserschutz am Privatgebäude, Versicherungsmöglichkeiten und zum Verhalten im Ereignisfall.
Workshop Konz-Oberemmel
Gemeinsam mit Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch und interessierten Bürgerinnen und Bürgern wurden am Abend des 11. April 2018 die bereits in der Vergangenheit betroffenen Parzellen auf den ausgelegten Karten gekennzeichnet und die oberflächlichen Fließwege des Wassers nach Starkregenereignissen gekennzeichnet. Bereits vorgedacht wurden deutlich stärkere Regenfälle mit einer höheren Wassermenge pro Quadratmeter. Es wurde dann erarbeitet, wie auch solche Ereignisse schadarm bewältigt werden können und wo Handlungsbedarf besteht. Im Wesentlichen stellten sich zwei kritische Bereiche in der Ortslage heraus: im Bereich der Straßen Am Rosenberg und Kreiderberg sowie im innerörtlichen Kreuzungsbereich um die Scharzbergstraße führte oberflächlicher Wasserabfluss zu Überschwemmungen. Die Gründe lagen dabei in der Überlastung des bestehenden Kanalsystems und weniger über die Ufer getretener Gewässer. Auch an anderen Stellen gab es bereits Vernässungen der Grundstücksflächen mit Auswirkungen auf die Gebäude, hervorgerufen durch Wasser aus dem Außengebiet, welches entlang von Wirtschaftswegen in Richtung der bebauten Ortslage geflossen ist.
Den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern wurden außerdem verschiedene Möglichkeiten der privaten Vorsorge an Gebäuden und Grundstückszuwegungen gezeigt, wie der Einbau von Rückstauklappen gegenüber dem örtlichen Kanalsystem, Installation wasserdichter Kellerfenster und die Ummauerung von Lichtschächten. Auch über die Elementarschadenkampagne des Landes Rheinland-Pfalz wurde informiert und angeraten, sich bei der eigenen Versicherungsgesellschaft über die Möglichkeiten zum Abschluss einer entsprechenden Versicherung zu informieren, die Schäden durch Sturzfluten nach Starkregenereignissen abdeckt.
Workshop Konz/ Konzer Tälchen (Konzer Bach)
Wie die Übersichtskarte zu Feuerwehreinsätzen nach Starkregenereignissen in der Verbandsgemeinde Konz zeigt, waren die Bewohner des Konzer Tälchens in der Vergangenheit besonders häufig von Überschwemmungen in der Ortslage und vollgelaufenen Kellern betroffen. Am Konzer Bach gelegen ergibt sich die Problematik jedoch weniger aus einem Übertreten des Gewässers als vielmehr aus dem landwirtschaftlich genutzten Außengebiet. Aus den Weinbergen wird das Wasser in die bebauten Bereiche der Konzer Stadtteile geführt und bringt dort ein zum Teil erhebliches Schadenspotenzial mit sich. Um dem Rechnung zu tragen, wurde am 15. März 2018 ein spezifischer Workshop in Krettnach durchgeführt, der sich mit dem Gewässersystem Konzer Bach aber insbesondere mit den Sturzflutgefahren aus dem Außengebiet und der dadurch entstehenden Probleme in Krettnach, Niedermennig und Obermennig befasste. Die etwa 25 Teilnehmer erschlossen in Gruppenarbeit, aufgeteilt nach Stadtteilen, die in der Vergangenheit von Überschwemmung betroffenen Grundstücke und die Wege, die sich das Wasser durch die Bebauung suchte. Vorgedacht wurden auch bereits deutlich stärkere Niederschläge als sie in den letzten Jahren aufgetreten sind, um zu ermitteln, welche weiteren Bereiche dann gefährdet sind.
Für die weitere Erarbeitung des Hochwasserschutzkonzepts zur Verbesserungen der örtlichen Situationen wird sich das Planungsbüro intensiv mit der Funktionsfähigkeit der Weinbergsentwässerung und der Gestaltung des Wegesystems auseinandersetzen. Bestehende Rückhaltebecken in Krettnach und Obermennig sollen ebenfalls auf eine Optimierung hin geprüft werden. Um das Wasser möglichst wenig schadhaft vom Außengebiet in die Talaue des Konzer Bachs zu führen, sollen die Ortslagen sowie die zwischenliegenden, wenig bebauten Gebiete auf mögliche Entlastungsmöglichkeiten hin untersucht werden. Besonders in Niedermennig ergeben sich an vielen Stellen Probleme durch Überlastung des Kanalsystems und Rückstau bis in die Wohnbereiche. Hier soll nach Möglichkeiten gesucht werden, das Oberflächenwasser verzögert in den Kanal einzuleiten, sodass der im Mischsystem geführte Kanal weniger schnell ausgelastet ist. Gegen den Rückstau selbst können sich die Eigentümer beispielsweise durch den Einbau von Rückschlagklappen sichern. Darüber sowie über weitere Möglichkeiten des privaten Hochwasserschutzes am und im Gebäude wurde im Rahmen des Workshops informiert.
Workshop Nittel
Zum ersten Workshop in Nittel wurde für den 7. März 2018 ins Bürgerhaus eingeladen. Ortsbürgermeister Peter Leo Hein begrüßte die rund 20 Teilnehmer und machte deutlich, dass nicht nur die Gefährdung durch Moselhochwasser ein zentrales Thema des Hochwasserschutzkonzepts sein wird, sondern auch der oberflächige Wasserabfluss durch Starkregen, der sich in Nittel vor allem aus dem Außengebiet und den Weinbergslagen in Richtung der Ortslage ergießt. Anschließend wurde vor Beginn der Gruppenarbeit die Ausgangssituation in Nittel grob skizziert: bei ordnungsgemäßer Inbetriebnahme der Hochwasserschutzanlage entlang des Bahndamms ist die Ortsgemeinde bis zu einem etwa fünfzigjährlichen Hochwasserereignis (HQ50) geschützt. Pegelstände, die darüber hinausgehen, führen zu extremen Schäden in den tief liegenden Straßenzügen des Unterdorfs. Die Gefahr eines solchen Hochwassers ist ständig gegeben – von der Bezeichnung „fünfzigjährlich“ darf man sich hier nicht täuschen lassen.
In drei Gruppen wurde sich anschließend der verschiedenen Problemstellen angenähert und die betroffenen Bereiche zusammengetragen. Überlegt und diskutiert wurden anschließend Lösungen, um die beschriebenen Gefahrenstellen zu entschärfen. Zwei Gruppen beschäftigten sich dabei mit der Hauptgemeinde, eine weitere erarbeitete die Ausgangslage für die Ortsteile Rehlingen und Köllig. Die Gefahr für Nittel selbst ergibt sich bei Starkregenereignissen aus drei Bereichen: den Weinbergslagen nördlich des Dorfes, aus dem Bereich Windhof sowie aus dem Taleinschnitt des Nitteler Bachs entlang der Kreisstraße Richtung Onsdorf. Zugesetzte Einlassbauwerke und verstopfte Gitter und Roste führen in verschiedenen Gewässerabschnitten sowie zugesetzten Entwässerungsgräben zum Überlauf des Wassers auf die Straße und einen Abfluss durch das Dorf. Auch in Rehlingen und Köllig führt hauptsächlich Außengebietswasser zu Problemen.
Workshop Tawern, Onsdorf, Wawern
Am Abend des 21. Februar 2018 fand der erste Workshop zum Hochwasserschutzkonzept der Verbandsgemeinde Konz im Bürgerhaus in Tawern statt. Eingeladen waren die Bürgerinnen und Bürger der Ortsgemeinden Tawern, Wawern und Onsdorf. Zahlreich waren sie der Einladung gefolgt und erarbeiteten in fünf Gruppen ein übersichtliches Gesamtbild der bestehenden Problemstellen in den Ortslagen und möglicher Lösungen und Verbesserungen. Nach einer Begrüßung durch den Tawerner Ortsbürgermeister und Gastgeber Thomas Müller wurde einleitend das Vorgehen bei der Erarbeitung des Hochwasserschutzkonzeptes vorgestellt und ein Überblick über vorliegendes Informationsmaterial zu verschiedenen Aspekten insbesondere der privaten Hochwasservorsorge gegeben. Zwei kurze informative Filmbeiträge erläuterten einige Möglichkeiten des Objektschutzes und machten auf die besondere Gefährdung durch Starkregen aufmerksam.
Anschließend erarbeiteten die mehr als 50 Teilnehmenden in fünf Gruppen die akuten Gefahrenstellen in der bebauten Ortslage und mit welchen Möglichkeiten man diese entschärfen könnte. Für Tawern sind besonders hervorzuheben der Mündungsbereich von Mausbach und Mannebach, die Problematik der Gewässerunterhaltung an beiden Bächen und der Rückstau durch zugesetzte Brücken- und Einlassbauwerke in einzelnen Gewässerabschnitten. Weiterhin diskutiert wurden eventuelle Bereiche zur Anlage von Rückhaltebecken, die Außengebietsentwässerung sowie die Ausstattung und Einsatzabläufe der Feuerwehr.
In Onsdorf wurden als Zielstellungen des Hochwasserschutzkonzeptes formuliert: die Verbesserung der oberflächigen Wasserführung an der bebauten Ortslage vorbei, die Verbesserung der Ausstattung der Feuerwehr und eine Überprüfung der kritischen Infrastrukturen wie Strom und Abwasser.
Auch in Wawern waren die Außengebietsentwässerung und die Wasserführung aus den landwirtschaftlichen Parzellen ein Thema. Optimierungsbedarf wird hauptsächlich an den Einlass- und Durchlassbauwerken gesehen sowie bei der Entwässerung des Naturschutzgebietes und der Unterhaltung des Weyerbaches. Der Standort des Feuerwehrhauses sowie weiterer kritischer Infrastrukturen im Überschwemmungsbereich sollten verstärkt geprüft werden.
Ortsbegehungen
Ortsbegehung Wasserliesch
06.11.2018
Zwischen Moselhochwasser und einem wasserbringenden Außengebiet gelegen, gibt es einige Stellen in Wasserliesch, die Gefährdungspotenzial haben. Gemeinsam mit Gemeinde und Feuerwehr wurde sich die Situation angeschaut. Angeführt von Ortsbürgermeister Thomas Michael Thelen zeigten Vertreter der Ortsgemeinde, der Feuerwehr und alteingesessene Bürger dem Planungsbüro Hömme GbR die neuralgischen Punkte in Wasserliesch, die zu oberflächlichem Wasserabfluss durch die Ortslage führen. Angefangen wurde die Begehung entlang der Grabensysteme zur Oberflächenentwässerung im Baugebiet In der Zehnt und Unter der Fels. Hier können extreme Niederschlagsmengen durchaus zu größeren Problemen führen, da die Gräben keinen großen Abfluss zulassen und zum Teil stark überbaut und zugesetzt sind. Weitere Stellen der Begehung waren die Bereiche Granastraße/ Im Kestenbüsch und Auf Periol/ Löschemerstraße, die stark wasserführend sind und von einem großen Einzugsgebiet gespeist werden. Ehemals bestehende Gräben zur Wasserführung sind nicht mehr vorhanden oder die Einlässe werden vom Wasser nicht mehr erreicht.
Auch die Hochwasserschutztore und -schieber wurden begutachtet und die Tauglichkeit im Einsatzfall diskutiert. In der anstehenden Bürgerversammlung sollen die aufgenommenen Problempunkte erweitert und kartiert werden.
Ortsbegehung Pellingen
23.10.2018
In Pellingen besteht keine direkte Gefährdung durch ausufernde Bachläufe oder gar Hochwasserereignisse, wie sie an Mosel, Saar oder Mannebach auftreten können. Gerade durch die teils extreme Hanglage der Bebauung ergeben sich bei Starkniederschlägen jedoch potenziell einige Gefahrenstellen. Zudem sind derzeit im Bau sowie in Planung befindliche Neubaugebiete noch nicht unter Beachtung solcher Niederschlagsereignisse entwickelt worden. Dies könnte die Starkregengefährdung und das Schadenspotenzial in der Ortsgemeinde zukünftig erhöhen. Vor diesem Hintergrund wurden einzelne Bereiche des Unter- sowie der Oberdorfs gemeinsam durch das beauftragte Planungsbüro Hömme sowie Ortsbürgermeister Horst Hoffmann und Gemeindearbeiter Reinhold Werner begangen und genauer beleuchtet.
Für eine in der Vergangenheit kritische Situation, die im Rahmen der Bewirtschaftung von Außengebietswasser in der Bergstraße aufgetreten ist, wurde in Zusammenarbeit von Ortsgemeinde und Verbandsgemeindewerke bereits eine Lösung entwickelt. Diese wird derzeit umgesetzt. Weitere Problemstellen bestehen unterhalb der Brückenstraße sowie weiter oberhalb. Oberflächenwasser der Bundesstraße und anfallendes Außengebietswasser werden hier gemeinsam durch die Ortslage abgeführt. Im Rahmen des Hochwasservorsorgekonzeptes soll eruiert werden, inwieweit die derzeitige Bewirtschaftung des Wassers auch für zukünftige Starkregenereignisse ausreichend ist.
Ortsbegehung Oberbillig
22.08.2018
Die Ortsgemeinde Oberbillig ist durch eine mobile Hochwasserschutzwand vor einem statistisch 50-jährlichen Hochwasserereignis geschützt. Pegelstände die darüber hinausgehen, werden insbesondere die Moselstraße unter Umständen mehrere Meter hoch fluten und auch angrenzende Straßen unter Wasser setzen. Im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes sollen auch Maßnahmen beschrieben werden, die ein Evakuierungskonzept für entsprechende Pegelstände vorsehen und eine regelmäßige Information und Sensibilisierung der im potenziellen Überschwemmungsgebiet lebenden Bewohner vorsehen. Elementar wichtig ist, dass man das bestehende Risiko nicht verdrängt und sich auf solche Extremereignisse angemessen vorbereitet.
Neben der Hochwassergefahr gibt es in Oberbillig auch Problemstellen, an denen es bei Starkregen zu oberflächlichem Wasserabfluss kommt. In Augenschein genommen wurde dabei unter anderem die Straße Im Pieter und der anschließende Wirtschaftsweg in Richtung der Grillhütte. Dieser sammelt Wasser aus einem großen Einzugsgebiet und führt es in Richtung der bebauten Ortslage, wo es über einen Graben und ein Rückhaltebecken in den Regenwasserkanal abgeführt wird. Über Abschläge im oberen Wegebereich könnte jedoch bereits Wasser abgeschlagen werden, um die mitunter enormen Wassermengen im Starkregenfall nicht Richtung Ort zu leiten.
Weitere Stellen der Ortsbegehung, unter Beteiligung von Ortsbürgermeister Andres Beiling sowie Vertretern des Ortsgemeinderates und der Feuerwehr, waren Ableitungen in den Wottelbach sowie die Entwässerungssituationen in den Baugebieten Im Pieter und Lerchenweg.
Ortsbegehung Temmels
09.08.2018
Die Ortsgemeinde Temmels ist durch seine Lage an der Mosel sowohl durch Flusshochwasser als auch bei Starkregenereignissen gefährdet. Zur Vorbereitung des Workshops wurden einige der Gefahrenstellen angeschaut. Ortsbürgermeister Herbert Schneider und Vertreter von Freiwilliger Feuerwehr und Gemeinderat zeigten dem Planungsbüro vorab die Stellen, die in der jüngsten Vergangenheit nach Starkregen zu innerörtlichen Überschwemmungen führten. Insbesondere Gebäude und Grundstücksbereiche in der Weinberg- und Bahnhofstraße sowie in der Straße Am Bach entlang des Nassentalbaches waren betroffen. Der Nassentalbach führt Wassermengen aus einem großen Einzugsgebiet oberhalb des Ortes in die bebaute Ortslage. Kritische Engstellen an den Durchlässen in der Straße am Bach sowie am Bahndamm führen zu Rückstau und oberflächlichem Wasserabfluss. Auch entlang der Weinbergstraße wird Wasser in das Dorf geführt. Von oberhalb zusammenlaufenden, wasserführenden Wirtschaftswegen, deren Wasser über die bestehenden Straßenabläufe nicht ausreichend abgeführt abgeführt werden kann.
Moselhochwasser hat es in Temmels zuletzt 1993 gegeben, dennoch ist eine besondere Berücksichtigung dieser Thematik im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes und der Bürgerbeteiligung sehr wichtig. Ein technischer Hochwasserschutz besteht nicht, sodass verstärkt private Vorsorge der Moselanlieger getroffen werden muss und hierfür eine erneute Sensibilisierung hergestellt werden muss.
Ortsbegehung Wellen
31.07.2018
Bis zu einem HQ 50 ist die bebaute Ortslage Wellen gegen Moselhochwasser geschützt. Ein HQ 100 würde in kleineren Teilen zu Überschwemmungen führen. Jedoch ist auch bei einem HQ 50 zu gewährleisten, dass es durch die innerörtlichen Abflüsse in die Mosel nicht zu Rückstau kommt. Die entsprechenden Ablaufstellen sowie Hochwasserschutztore der Gemeinde wurden dem Planungsbüro von Ortsbürgermeister Hans Dostert und Vertretern des Gemeinderates und der Feuerwehr gezeigt. Neben der Hochwassergefahr der Mosel, waren auch die örtliche Oberflächenentwässerung ein Thema der Ortsbegehung sowie die Wasserführung im Starkregenfall und die dadurch ausgelösten Probleme in den Neubaugebieten und den älteren Ortsteilen südöstlich der Eisenbahnstrecke. Unter anderem wurden die Baugebiete In den Hässeln und In der Steinkaul begangen sowie der neuralgische Kreuzungspunkt Farsterweg/ Josef-Schnuch-Straße. Auch das am Rande des Ortskerns gelegene Bergwerk und die damit verbundene besondere Entwässerungssituation wurde thematisiert.
Ortsbegehung Wiltingen
04.06.2018
Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger und der Gemeindearbeiter sowie Vertreter von Feuerwehr und Gemeinderat zeigten dem Planungsbüro am 4. Juni die bekannten Stellen, die in der jüngeren Vergangenheit zu Problemen nach Starkregenereignissen führten. Insbesondere die innerörtlich teils verrohrten Gewässer Oberemmeler Bach und Praweltsbach sorgen dann für Überschwemmungen und Rückstau durch zugesetzte Einlassbauwerke, da aus dem Außengebiet und durch Lagerungen am Gewässer Material mitgeführt wird, welches die Durchlässe verstopft. Zusätzlich besteht durch Rückstau der Saar eine Hochwassergefährdung, die auch in Abhängigkeit der Stauwehres in Schoden zu sehen ist. Hier soll im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes eine genaue Betrachtung der Gefährdung durch Saarhochwasser erfolgen.
Ortsbegehung Kanzem
29.05.2018
Die Ortsgemeinde Kanzem war in der Vergangenheit selten von Starkregen betroffen gewesen, auch die Saar in Kanzem führt bei hoher Wasserführung seit der Saar-Kanalisierung nicht mehr zu gefährdenden Überschwemmungen. Trotz der geringen Betroffenheit in der jüngeren Vergangenheit wird auch in der Ortsgemeinde Kanzem die Starkregen- und Hochwassergefährdung analysiert und die Vorsorge auf potenzielle zukünftige Ereignisse hin angepasst. Vor dem anstehenden Workshop zeigten nun Ortsbürgermeister Johann Peter Mertes und der Erste Beigeordnete Dieter Schafhausen dem Planungsbüro Stellen im Außengebiet, an denen es im Bereich der Wegeentwässerung nach stärkeren Niederschlägen zu Wasserabfluss über die Wege und in Richtung der bebauten Ortslage kommen kann. Mit Hilfe der Sturzflutgefährdungskarte des Landesamts für Umwelt konnten Bereiche identifiziert werden, die bei Starkregen zu potenziell gefährdendem Abfluss führen konnten. Diese Stellen wurden begangen und entsprechend aufgenommen.
Die Saar führt östlich der Ortslage bei höherer Wasserführung zu einer langsam fortschreitenden Erosion der Uferböschung. Auch diese Stelle wurde angeschaut und in die weiteren Konzepterarbeitung aufgenommen.
Ortsbegehung Konz-Könen
22.05.2018
Gemeinsam mit Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis begutachtete das Planungsbüro Hömme einzelne kritische Stellen entlang des Könener Baches vor dem Einlass in die innerörtliche Verrohrung sowie entlang des Maarbaches. Für das Gewässer Maarbach ist eine Renaturierung geplant, die vermutlich noch in diesem Jahr in die weitere Umsetzungsphase eintritt. Im Oberlauf des Könener Bach wurden im Zusammenhang mit der gebauten Ortsumgehung der B 51 Rückhaltebecken am Bachlauf angelegt. Seit Ende der Bauphase verzeichneten Unterlieger steigende Wasserstände des Baches. Ortsvorsteher Müller-Greis erläuterte die Situation vor Ort und es wurden einige der betroffenen Grundstücke angeschaut. Insbesondere im Bachlauf hinter den Häusern der Saarburger Straße verläuft der Könener Bach in einem sehr engen Rechteckprofil und es zeigen sich starke Verlandungen und Ablagerungen. Mögliche Verbesserungen der kritischen Stellen sollen in der weiteren Konzepterstellung erarbeitet werden.
Besichtigung Moselhochwasserschutz in Konz-Karthaus, Wasserliesch und Oberbillig
30.04.2018
Die Bundesstraße 51 bildet in der Stadt Konz sowie der Ortsgemeinde Wasserliesch den moselbezogenen Hochwasserschutz. Die einzelnen Durchgänge unter dem Straßendamm verbindet den Radweg mit den bebauten Ortslagen. Im Falle eines Moselhochwassers werden die Durchgänge mittels der jeweiligen Schutzsysteme verriegelt, etwa mit Dammbalkenverschlüssen oder installierten Schutztoren. In der Gemeinde Oberbillig besteht eine Hochwasserschutzwand, die zusätzlich mit mobilen Elementen für höhere Hochwasserstände erweitert werden kann. Diese Elemente werden in der Grundstufe in der Regel bereits Anfang November installiert, um dann im Bedarfsfall um weitere Stufen erweitert werden zu können.
Ortsbegehung Konz-Oberemmel
04.04.2018
Nach dem Workshop für das Konzer Tälchen steht in der kommenden Woche der nächste Workshop zum Hochwasserschutzkonzept der VG Konz im Stadtteil Oberemmel an. Die Ortslage Oberemmel liegt auf der südlichen Seite der Wasserscheide zwischen Tälchen und Oberemmel/ Wiltingen. Auch aus diesem Grund wird die Situation hier separat untersucht. Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch zeigte dem Planungsbüro gemeinsam mit Vertretern des Ortsbeirats sowie alteingesessenen Winzern u.a. kritische Stellen der Wasserführung im Außengebiet, die potenziell zu oberflächlichem Abfluss in die bebauten Ortsstraßen führen und insbesondere bei wasserreichen Starkniederschlägen zu einer Gefahr werden könnten. Weiterhin wurden die einzelnen Gewässerläufe und Mündungsbereiche des Oberemmeler Bachs sowie von Mawelbach und Weierbach begutachtet. An allen drei Bächen liegen außerhalb der Ortslage Weiher oder als Regenrückhalte angelegte Becken, die eine wichtige Rückhaltefunktion im Hochwasserfall sowie nach Starkregen einnehmen können. Der derzeitige Zustand der Becken und Weiheranlagen lässt dies jedoch nur weit unter den Möglichkeiten zu. Hier konnten bereits zukünftige Aufgaben zur Optimierung und Reaktivierung der Anlagen für das Konzept aufgenommen werden. Die laufenden Planungen zur Renaturierung des Oberemmeler Bachs sind bereits weit fortgeschritten und sollen zeitnah zur Umsetzung gebracht werden. Bei der Erarbeitung notwendiger Hochwasservorsorgemaßnahmen für Oberemmel sollen die Veränderungen, die sich durch die Renaturierung ergeben, mit berücksichtigt werden.
Ortsbegehung Konzer Tälchen
08.03.2018
Eine Gruppe ortsansässiger Winzer zeigte dem Planungsbüro kritische Stellen im AußengebietDurch die Starkregenereignisse, die in den vergangenen Jahren über der VG Konz niedergegangen sind, war das Konzer Tälchen vermehrt stark betroffen. Vor allem aus den Weinbergsparzellen wurde Wasser in die Ortslagen geführt und führte dort zu Schäden an und in Gebäuden. Bei der geführten Ortsbegehung zeigte uns eine ortskundige Gruppe aus Mitgliedern des Ortsbeirats und ansässigen Winzern die markanten Problemstellen und Brennpunkte im Außengebiet, die dazu führen, dass Wasser in die bebauten Ortslagen geführt wird. Dabei wurden eine Vielzahl an Stellen aufgenommen, für die Maßnahmen zu erarbeiten sind, um die Gefahren- und Schadensituation in den Dörfern zu verringern. Im kommenden Workshop am 15. März sollen die gesammelten Befunde um Rückmeldungen und Hinweise aus der Bevölkerung erweitert werden.
Ortsbegehung Nittel
28.02.2018
Bei eisiger Kälte fand am Vormittag die Begehung der Gemeinde Nittel sowie ihrer Ortsteile statt. Zunächst wurden gemeinsam mit Ortsbürgermeister Peter-Leo Hein markante Stellen im Außengebiet angefahren und die Entwässerungssituation in den umliegenden Weinbergen begutachtet. Hier konnten bereits mögliche Verbesserungen der gegenwärtigen Situation für die weitere Maßnahmenentwicklung aufgenommen werden. Auch in Köllig und Rehlingen wurden die Gewässerläufe und die bei Starkregen potenziell zu verstärktem Wasserabfluss beitragenden Geländevertiefungen erkundet. Im Anschluss war die besondere Problematik eines Moselhochwassers das Thema des Ortstermins. Von den Erfahrungen und dem Fachwissen eines ehemaligen Gemeindearbeiters konnte das Planungsbüro bei der Betrachtung der bestehenden Hochwasserschutzanlage profitieren und dabei detaillierte Einblicke in den Ablauf und die notwendigen Verfahrensschritte im Falle einer Hochwassergefährdung vor Ort erhalten. Für die weitere Erarbeitung des Hochwasserschutzkonzepts konnten dabei wichtige Aufgaben festgehalten werden.
25.03.2019
Im Juni und August 2018 führten Starkregenereignisse mit etwa 60 Litern Niederschlag zu Wasserabfluss und Materialtransport aus dem Außengebiet, über Wirtschaftswege und Flurflächen, bis in die bebaute Ortslage Köllig. Gemeinsam mit dem Nitteler Ortsbürgermeister Peter Leo Hein, der Kölliger Ortsvorsteherin Lotta Oittinnen und rund 20 Einwohnerinnen und Einwohnern wurden die Fließwege des Wassers abgegangen, die betroffenen Häuser und Grundstücke besucht und vor Ort die Möglichkeiten zur Veränderung des Wasserabflusses im Außengebiet diskutiert. Ziel der Maßnahmen des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes sollte es sein, die Wasserführung so zu beeinflussen, dass Wasser und mobilisiertes Material nicht mehr zielgerichtet in die Ortslage fließen kann, sondern es bereits oberhalb der Ortslage über die Wiesen- und landwirtschaftlichen Nutzflächen so abzuleiten, dass Schäden für die Bebauung vermieden werden können. Solche Maßnahmen sind immer nur in Abstimmung mit den Grundbesitzern bzw. den Flächeneigentümern zu realisieren. Einige denkbare Ansätze und mögliche Lösungen wurden bereits diskutiert. Ergänzend ist auch der private Objektschutz ein wichtiger Teil der persönlichen Überflutungsvorsorge. Auch hierzu wurden durch das Planungsbüro an einigen betroffenen Objekten Vorschläge gemacht und Hinweise gegeben, wie man weitere Schäden auch bei größeren Ereignissen in Zukunft vermindern kann.
Ortsbegehung Wawern
20.02.2018
Ortsbürgermeister Karl-Peter Binz und seine Beigeordnete Hedi Britten-Kuborn konnten dem Planungsbüro noch vor dem Workshop am 21. Februar in Tawern einige prägnante Stellen in Wawern zeigen, an denen es Verbesserungsbedarf der bestehenden Abfluss- und Entwässerungssituation gibt und wo es bei Starkregen zu oberflächigem Wasserabfluss kommt. Unter anderem wurde der Wegeseitengraben und die Durchlässe an der Zuwegung zum Sportplatz genauer betrachtet sowie der Verlauf des Weyerbaches entlang des Feuerwehrgerätehauses. Auch die Entwässerung des Naturschutzgebietes und die Entwässerung der Weinbergsflächen nördlich der bebauten Ortslage wurden angeschaut und genauer erläutert.
Ortsbegehung Onsdorf
01.02.2018
In Onsdorf begleiteten Vertreter der Ortsgemeinde, ansässige Landwirte und der Bevölkerung das Planungsbüro und zeigten einige Punkte, an denen Potenzial zur Prüfung und ggf. zur Umplanung der vorhandenen Situation besteht.
Ortsbegehung Tawern
01.02.2018
Um bereits vorab ein Bild der Ortslagen und der inner- wie außerörtlichen Bachläufe zu erhalten, wurden in Tawern und Onsdorf die ersten Begehungen unternommen. Gemeinsam mit Gemeindearbeitern, Vertretern der Ortsgemeinde und der Feuerwehr wurden verschiedene Stellen in der Gemeinde Tawern angesteuert und begutachtet – darunter unter anderem der Mündungsbereich von Mausbach und Mannebach im Ortskern in Tawern, einzelne markante Stellen zur Außengebietsentwässerung im Ortsteil Fellerich und kritische Gitterrostabdeckungen am Pflauberg und an der Kirche.