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Ortsbegehung Wallenborn: Neben innerörtlichen Bachläufen bergen auch Abflusskonzentrationen aus dem Außengebiet ein Risiko für die Bebauung

22.06. 2021 — Gestern führten Ortsbürgermeister Günter Mehles und ein Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr durch die Ortslage Wallenborns und das projektbeauftragte Planungsbüro Hömme GbR verschaffte sich auf Grundlage der Örtlichkeiten und mitgeteilten Erfahrungswerte einen ersten Eindruck hinsichtlich der Gefährdung durch Starkregen- und Hochwasserabfluss.

Der erste Vor-Ort-Termin diente dazu, die einzelnen innerörtlichen Gewässer zu sichten und Defizite bzw. Gefahrenpotenziale zu identifizieren sowie ggf. Verbesserungsoptionen festzustellen und zu erläutern. Hier lag der Fokus insbesondere auf den klassischen Engstellen am Gewässer: Durchlass- und Einlassbauwerke, die die Bachläufe an Wegen und Straßen queren bzw. ab denen der Bach gänzlich verrohrt durch die Bebauung geführt wird, wie auch im Fall des Wallmerbaches, welcher an einem privaten Grundstück der Hauptstraße verrohrt. Ein weiteres Gefahrenpotenzial, welches im Hochwasserabfluss der Bachläufe deutlich wird, ergibt sich durch die Art der privaten Grundstücksnutzung am Gewässer. (Material-) Lagerungen, wie beispielsweise Grünschnitt oder Holzstapel, Komposthaufen oder bauliche Anlagen (ohne wasserrechtliche Genehmigung) gehören  nicht ans Gewässer, da sie bei Hochwasser abgeschwemmt werden und sich an den beschriebenen Engstellen verkeilen sowie den notwendigen Abfluss verhindern. Weiterführende Informationen für Gewässeranlieger sind kurz und anschaulich in folgendem Faltblatt der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung zusammengefasst.

Aber auch fernab der ganzjährig wasserführenden Bachläufe kann es im Starkregenfall zu Abfluss kommen, der eine Gefährdung der bebauten Ortslage darstellt. Auch diese Problempunkte wurden bei der Ortsbegehung erfasst, um Potenziale zur Entschärfung zu diskutieren. Hierbei wurde  u.a. ein gesteigerter Unterhaltungsbedarf einiger Einlassbauwerke festgestellt. Vor dem Hintergrund künftig zunehmender extremer Wetterlagen richtete sich der Fokus auch auf sogenannte Notabflusswege, die bei Starkregen beaufschlagt werden, wenn Einlassbauwerke versagen und der Abfluss oberflächlich weitergeleitet wird. Diese ergeben sich aufgrund der natürlichen (örtlichen) Topographie und können an geeigneter Stelle (baulich) unterstützt werden, um den Oberflächenabfluss möglichst schadarm durch die Ortslage zu führen. 

Die Erkenntnisse der Ortsbegehung werden, sobald es die geltenden Richtlinien zur Eindämmung der Corona-Pandemie zulassen, im Rahmen eines Bürgerforums mittels der Erfahrungen der BewohnerInnen Wallenborns erweitert und ergänzt, um im Anschluss adäquate Maßnahmenvorschläge konzipieren zu können. Der Termin zur Bürgerbeteiligung wird zeitnah bekanntgegeben.