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Entlang der Kleinen Kyll: gemeinsamer Workshop von Niederstadtfeld und Schutz

26.11. 2019 — Mit Niederstadtfeld und Schutz wurde die Dauner Bürger-Workshopreihe für 2019 vorerst beendet. Die Fortsetzung folgt für die Ortsgemeinden Strohn und Winkel sowie Neunkirchen und Steinborn im Januar 2020.

Herr Horten und Herr Oertlin, die Ortsbürgermeister von Niederstadtfeld und Schutz, hatten im Vorfeld über das Amtsblatt und Aushänge in den Dorfgemeinschaftshäusern auf den ersten Workshop aufmerksam gemacht, woraufhin sich am 21. November rund 30 Bürgerinnen und Bürger im Bürgerhaus in Niederstadtfeld einfanden. 

Der Workshop wurde, wie üblich, mit einem Vortrag zur Einführung in die Thematik der Hochwasser- und Starkregenvorsorge eröffnet. Im Zuge dessen wurde die Bewandtnis des Konzeptes erläutert und über den aktuellen Projektstatus in der VG Daun berichtet. Ein weiterer Fokus der Präsentation richtete sich auf die geteilte Verantwortung bezüglich der notwendigen Vorsorgeleistung. In diesem Zusammenhang lieferte das projektbegleitende Planungsbüro Hömme einen groben Überblick zu den Pflichten und Möglichkeiten, die sich demzufolge für die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer ergeben bzw. diesen zur Verfügung stehen.

Im Anschluss begaben sich die Workshop-Teilnehmer in die Gruppenarbeit. An zwei Tischen wurde die Gefährdungslage von Niederstadtfeld näher unter die Lupe genommen und an einem berichteten die Bürgerinnen und Bürger aus Schutz über die Risiken in ihrer Ortsgemeinde.

Den Ausführungen zufolge geht in Niederstadtfeld ein hohes Gefährdungspotenzial vom Warmpresswerk bzw. von den (zusammenlaufenden) Gewässern oberhalb aus. Hier laufen zum einen der Kälber- und der Wiesenbach zusammen und nordwestlich befindet sich eine Teichanlage, die von zwei periodisch wasserführenden Gräben gespeist wird. Das Warmpresswerk war beim vergangenen Ereignis im erheblichen Umfang betroffen und Hallen sind vollgelaufen. Die nördlich angrenzenden Durchlässe wurden als optimierungswürdig beschrieben und es wurde festgehalten, dass beide Bachläufe erheblich Treibgut mitführen, welches ein zusätzliches Risiko für die Durchlässe darstellt. Die Verantwortlichen des Warmpresswerks befinden sich derzeit in der Überlegung geeigneter Schutzmaßnahmen, um sich gegen den nächsten Starkregen zu wappnen. In diesem Zusammenhang wurde festgehalten, dass dies dann auch Folgen für die Unterlieger des Werks mit sich bringen würde. Diese berichteten, dass die Straße Zum Mühlenbach bereits bei vergangenen Ereignissen Wasser Richtung Hauptstraße geleitet hat. Weitere Beiträge richteten sich in diesem Bereich auf den Unterhaltungszustand des Kälberbaches. Dieser wurde als unzureichend beschrieben und dementsprechend als zusätzliches Gefährdungspotenzial für die umliegende Wohnbebauung erfasst. Auch beim Niederstadtfelder Bach wurde der Unterhaltungszustand als kritisch dargestellt. Hier wird das Risiko für die Gewässeranlieger zusätzlich durch den einmündenden Schwemmbach verschärft. Dies führt in der Vergangenheit bereits zu Schäden auf privaten Grundstücken. Die Unterhaltungsproblematik soll bei der Konzepterstellung Berücksichtigung finden. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass es in diesen Bereichen von Bedeutung ist, die direkten Gewässeranlieger hinsichtlich einer sensiblen Nutzung am Gewässer aufzuklären und diese über ihre Rechte und Pflichten zu informieren. Die Option einer Gewässerbegehung wurde ins Auge gefasst.

Weitere Inhalte der Gruppenarbeit bezogen sich für Niederstadtfeld u.a. auf:

  • mögliche Gefährdung der L 27 durch starke Erosion der Kleinen Kyll an der Böschung, Höhe Tennisplatz
  • Überschwemmung des Sportplatzes

Für Schutz wurde als wesentliche Gefahrenstelle die Dorfstraßen-Brücke benannt, die der Wallmerbach passiert. Hier kam es während vergangener Starkregenereignisse bereits mehrfach zu Rückstau und infolge des ausufernden Gewässers zu unkontrolliertem Oberflächenabfluss, wodurch bereits Anlieger zu Schaden gekommen sind. Hier gilt es im weiteren Projektverlauf geeignete Optionen zu überprüfen, mithilfe derer das Wasser schnellstmöglich wieder dem Bachlauf zugeführt werden kann, um das Schadenspotenzial möglichst gering zu halten.

Darüber hinaus berichteten die Bürgerinnen und Bürger von einzeln umgesetzten Schutzmaßnahmen, welche auf privaten Grundstücken umgesetzt wurden und in der Vergangenheit ein erhöhtes Gefährdungs- und Schadenspotenzial für angrenzende Nachbargrundstücke zur Folge hatten. Hierzu wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass Maßnahmen der Eigenvorsorge stets unter Berücksichtigung der Gemeinschaft umzusetzen sind. In diesem Sinne wurde eine private Maßnahme bereits baulich optimiert.

Weitere Inhalte der Gruppenarbeit bezogen sich für Schutz u.a. auf:

  • Becken in östlicher Ortsrandlage, welche bei einem Ereignis bereits kritisch überflutet wurden: dementsprechendes Risikopotenzial für die unterhalb angrenzende Wohnbebauung
  • Installation eines Treibgutfangs in nördlicher Ortsrandlage
  • außerdem im Rahmen der Konzepterstellung zu überprüfen: Durchlassbauwerk am Seitental

Auf der Grundlage der mitgeteilten Erfahrungswerte und Einschätzungen wird nun im weiteren Projektverlauf weitergearbeitet, um sinnvolle Maßnahmen in Abstimmung mit den lokalen Zuständigkeiten festzulegen.

Der nächste Workshop zum Projekteinstieg findet am 15. Januar 2020, um 19 Uhr, für die Ortsgemeinden Strohn und Winkel im Bürgerhaus Strohn statt.

Für die Teilnahme an den Workshops bitten wir vorab um Anmeldung. Anmelden können Sie sich per Telefon unter 06507 / 99 88 3-0 oder per Mail an info@vgdaun.hochwasserschutz-konzept.de.