News

News
Größte Probleme in Wehr und Helfant: Maßnahmen in Palzem vorgestellt

14.02. 2020 — Am Donnerstagabend wurden im Bürgerhaus Palzem die Ergebnisse der Hochwasser- und Starkregenanalyse sowie die Maßnahmen für die einzelnen Ortsteile vorgestellt.

Zur Vorstellung der Maßnahmen wurde wieder ins Bürgerhaus Palzem eingeladen. Im September 2018 fand der erste Workshop statt, damals wurden in Gruppenarbeit die bekannten kritischen Stellen aufgenommen und Lösungsmöglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Insbesondere für die Ortslagen Wehr und Helfant konnten markante Gefährdungen festgehalten werden. In Helfant richtete sich der Fokus der Bürgerinnen und Bürger auf die beiden, innerörtlich verrohrten Gewässer Helterbach und Helfanterbach und für Wehr wurde vor allem die Außengebietsentwässerung Ober der Kirch als besonders kritisch erachtet. Auf der Grundlage der gesammelten Beiträge und der Ortsbegehungen ging es im Rahmen der daran anschließenden Maßnahmenentwicklung darum, adäquate Handlungsoptionen zu identifizieren, welche zur Entschärfung der einzelnen Gefahrenlagen beitragen können. 

Zur Präsentation der erarbeiteten Maßnahmen erschienen auf die Einladung des Ortsbürgermeisters Florian Wagner und des projektbetreuenden Planungsbüros Hömme hin rund 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger, um sich über den aktuellen Projektstand zu informieren und letzte Hinweise anzumerken bzw. Rückfragen zu stellen.

Hauptaugenmerk für Helfant liegt insbesondere darauf, den beiden Bachläufen mehr Raum zu geben, um letztlich auch bei Starkregenereignissen und der damit einhergehenden zusätzlichen Beaufschlagung der Gewässer, das Wasser möglichst schadarm durch die bebaute Ortslage leiten zu können. In diesem Zusammenhang bezieht sich eine Maßnahme für den Helterbach (auch: Helfersbach) beispielsweise darauf, den Hochwasserrückhalt in der Fläche oberhalb der innerörtlichen Verrohrung zu erhöhen, sodass sich das Wasser innerhalb der sogenannten Gewässeraue ausbreiten kann, was wiederum der Hochwasserentlastung an der Engstelle innerorts dient. Eine weitere Maßnahme, welche für den Helfanterbach im Bereich der Brückenstraße festgehalten wurde, zielt auf eine Verbreiterung des Abflusskorridors innerorts ab. Hier besteht, in Abstimmung mit den betreffenden Grundstückseigentümern, grundsätzlich die Möglichkeit dem Bach mehr Platz zu gewähren, um letztlich ein direktes und unkontrolliertes Übertreten der Wassermassen weitestgehend zu vermeiden bzw. das diesbezügliche Risiko zu reduzieren. Trotz alledem stellt die Verrohrung einen Engpass dar, sodass im Fall der Überlastung, in Form von sogenannten Notwasserwegen, dafür gesorgt werden sollte, dass der entstehende Oberflächenabfluss möglichst schadarm durch die bebaute Ortslage geführt wird.

Ein wesentlicher Punkt für die Ortslage Wehr stellt die Optimierung der Außengebietsentwässerung Ober der Kirch dar. Essentiell ist hierbei die Überprüfung geeigneter Veränderungen der Entwässerungssituation, die die Gefahr des Oberflächenabflusses Richtung Bebauung reduzieren, wie beispielsweise die Überarbeitung des Drainagesystems sowie die Möglichkeit zu dessen Ableitung in Richtung des Breisgrundes. Eine ergänzende Option könnte wiederum die Herstellung eines innerörtlichen Notabflussweges sein. Seitens der Bürgerinnen und Bürger erfolgte der Einwand bzw. die Anmerkung, ob bezüglich der Außengebietsentwässerung nicht grundsätzliche Fehler bei der Flurbereinigung gemacht wurden und ob an dieser Stelle nicht auch der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz aktiv werden müsste. Dieser Stellungnahme gilt es im weiteren Projektverlauf vor Fertigstellung des Konzeptes nachzugehen.

Außerdem sind beispielsweise folgende Vorhaben als wirkungsvolle und umsetzungsfähige Maßnahmen in Palzem vorgeschlagen:

  • Ortslage Palzem: Überprüfung der Statik und Durchgängigkeit des Gewölbes sowie der innenliegenden Verrohrung
  • Ortslage Palzem: Aufstellung eines Rettungs- und Evakuierungskonzeptes für den Hochwasserfall
  • Ortlsage Palzem, Biringer Acht: Reprofilierung und regelmäßige Unterhaltung der Entwässerungsmulden, Entfernung von Lagerungen von deren Böschungskante
  • Ortslage Kreuzweiler, Im Neuengarten/ Am Brunnen: Freihaltung des Gewässerabschnitts von Lagerungen und abtriebsgefährdetem Material

Neben der Vorstellung der Maßnahmen wurde auch die Eigenvorsorge als notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Prävention thematisiert. Das diesbezügliche Zusammenspiel zwischen Maßnahmen, welche auf öffentlichen Grund und solchen, welche es seitens der Hauseigentümer umzusetzen gilt, ist entscheidend, um potenzielle Schäden zu reduzieren.